Eigentlich hätte das zweite von drei Hanse-Games der Eisbären Bremerhaven am Sonnabend um 18 Uhr in der Bremer ÖVB-Arena ein entspanntes Highlight in der laufenden Basketball-Saison für die Gastgeber sein sollen. Doch die Partie gegen den Aufsteiger Oettinger Rockets aus Erfurt wird angesichts der Tabellenkonstellation nun mit Sicherheit nicht entspannt werden. „Nur Siege zählen“, lautet nämlich das Motto vor dem Duell.
„Das Spiel gegen Erfurt dürfte ein brisantes werden, das wird jedem beim Blick auf die Tabelle klar“, glaubt Arne Woltmann, Trainer und Geschäftsführer der Eisbären, zwei Tage vor dem Showdown am Sonnabend in der ÖVB-Arena. Mit vier, also insgesamt zwei Siegen mehr als Bremerhaven und einer Serie von zuletzt zwei Erfolgen im Gepäck tritt der Liga-Neuling selbstbewusst in der Hansestadt an. Erfurt ist für die Eisbären gleichzeitig einer der Gegner, an die man sich im Kampf um den Klassenerhalt jetzt ranpirschen muss. Dass das auch außerhalb des Bremerhavener Eisbärenkäfigs klappen kann, davon ist Arne Woltmann überzeugt: „Die Mannschaft hat sich offensichtlich im ersten Hanse-Game gegen Bayern München in der ÖVB-Arena wohlgefühlt, und ich fühle mich dort auch wohl. Ich hoffe, dass wir wieder eine ähnliche Stimmung haben werden wie gegen die Bayern.“
Damals, im Oktober des vergangenen Jahres, hatten die Eisbären den Bundesliga-Überflieger aus München auch mit Hilfe des Publikums an den Rand einer Niederlage gebracht (83:85). Wobei sich die Bremerhavener im bisherigen Saisonverlauf gegen die Spitzenmannschaften der Bundesliga oft gut aus der Affäre gezogen haben und am Ende aber meist mit leeren Händen dastanden. Gegen die vermeintlich leichten Kontrahenten klappte es dann aber auch nicht, was letztlich zum Absturz in der Tabelle auf einen momentanen Abstiegsrang führte.
Nur nicht verkrampfen
„Das wird die größte Herausforderung, diese Hürde zu nehmen“, erklärt Arne Woltmann, für den es nach den Niederlagen in Jena und gegen Oldenburg das dritte Spiel als Headcoach der Eisbären sein wird. „Die Mannschaft ist sich der Situation bewusst“, glaubt Woltmann. „Wir müssen jetzt einen Weg finden, nicht zu verkrampfen. Legen wir zu viel Augenmerk auf das Besondere der Partie kann das auch zu einer Blockade führen. Auf der anderen Seite dürfen wir das Spiel auch nicht zu leicht nehmen. Auf jeden Fall können wir jedes Spiel gewinnen.“
Um einen Sieg zu realisieren, hat Arne Woltmann in seiner ersten vollen Trainingswoche mit der Mannschaft wiederholt unter anderem defensive Inhalte trainiert. „Wir wollen wenig offene Würfe zulassen“, definiert der Coach eine der Zielsetzungen gegen ein Erfurter Team, das offensiv stark ist und in dem Retin Obasohan, Andreas Obst und Sava Lesic Schlüsselspieler sind. Das Trio sorgt zusammen für rund 35 Punkte pro Spiel und ist für die wichtigen Würfe zuständig. Arne Woltmann hofft, dass sich auch in den Reihen der Eisbären am Sonnabend Akteure in den Vordergrund spielen und die Mannschaft mitreißen werden. „Die Mannschaft ist dabei, ihre Identität zu finden. Einige Spieler müssen sicherlich nach vorne treten und Verantwortung übernehmen.“
"Es ist kein Endspiel , wir sind immer noch in der Hinrunde"
Mit einer weiteren Niederlage beschäftigt man sich bei den Eisbären Bremerhaven vor dem wichtigen Duell mit den Rockets überhaupt nicht. „Daran verschwende ich keinen Gedanken“, betont Arne Woltmann. „Es ist kein Endspiel, wir sind immer noch in der Hinrunde. Dann gewinnen wir eben das nächste Spiel. Es sind dann noch 18 potenzielle Siege möglich, da geht dann noch was“, lautet die Parole des Eisbären-Headcoaches.
Soweit soll es aber gar nicht kommen, deshalb bereitet sich das Eisbären-Team auch mit mehreren Trainingseinheiten auf dem Parkett der ÖVB-Arena gut vor. An diesem Freitag reist die Mannschaft in die Hansestadt und übernachtet in ihrem Partnerhotel am Universum. Auch für die Fans aus Bremerhaven wird die Anreise zur ÖVB-Arena unkompliziert sein. Wie bei allen Spielen in Bremen setzen die Eisbären einen kostenlosen Sonderzug ein. Die Eintrittskarte für das Spiel gilt dabei als Fahrschein. Los fährt der Eisbären-Express um 15.57 Uhr am Bahnhof Bremerhaven-Lehe. Abfahrt am Bremerhavener Hauptbahnhof ist um 16.07 Uhr. Zurück nach Bremerhaven geht es mit denselben Zwischenstopps um 20.48 Uhr ab Bremen-Hauptbahnhof.
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