Bremen. Nachdem sie mit vier Auswärtsniederlagen in die Badminton-Regionalliga gestartet war, hatte die Mannschaft des Polizei SV auf die ersten Heimspiele gesetzt. Nun, da auch der dritten Doppelspieltag über die Bühne gegangen ist, hat sich die Hoffnung erfüllt: Die 5:3-Siege über den SSW Hamburg und den SV Schleswig 06 führten die Bremer auf den fünften Rang der acht Teams. "Ein richtig erfolgreiches Wochenende", bilanzierte Spielführer Tobias Langpaap zufrieden.
Den Sieg über die Hamburger hatte der PSV dabei einkalkuliert. Schließlich war der Gast vor dem Spieltag ebenso sieglos wie die Bremer gewesen und hatte nur aufgrund eines Unentschiedens vor dem Gastgeber gelegen. Schnell wurde dann auch klar, dass Langpaap & Co. zu ihrem ersten Sieg kommen würden.
Lediglich Simon Höges (21:18, 19:21, 14:21 gegen Alexander Schulz) brachte sein Spiel nicht durch in den ersten fünf Paarungen. Dass Kutlu Arslan das sechste Duell gegen Sebastian Schulz verlor (19:21, 21:23) war zwar nicht geplant – verschob die endgültige Entscheidung allerdings nur. Denn mit dem siebten Spiel sicherte das Bremer Mixed Aßmann/Bender (15:21, 21:19, 21:8 gegen Yomi/Engelhardt) den ersten Erfolg der Saison. Da der Tabellensechste SV Schleswig nicht in Bestbesetzung angereist war, ging der PSV auch in die zweite Partie des Wochenendes mit einer sehr guten Siegchance.
Westermann hört endgültig auf
Entschieden war das Duell mit dem Gast aus Schleswig-Holstein, als Tobias Langpaap nach sechs Paarungen bei einer 4:2-Führung gegen Jad Arksey gewann (21:12, 18:21, 21:13) – eine Energieleistung des Spielführers. Er war seinem Gegner zwar in nahezu jeder Beziehung überlegen, hatte aber mit körperlichen Defiziten zu kämpfen. "Ich komme in letzter Zeit nicht so oft zum Trainieren", erklärte Langpaap. Erst als er im dritten Satz "wieder Körperspannung aufbauen konnte", stand seinem Sieg nichts mehr im Wege.
Dass das Mixed (Aßmann/Bender) diesmal in der letzten Paarung gegen Paustian/Soltwisch den Kürzeren zog (13:21, 16:21), konnte der Polizei SV dann auch locker verschmerzen.
Dafür erreichte den Klub eine personelle Hiobsbotschaft – denn die Hoffnung auf die Rückkehr von Eike Westermann hat sich zerschlagen. Der Vorgänger von Langpaap in der Rolle des Mannschaftsführers hatte sich im Februar für ein halbes Jahr nach Australien verabschiedet. Über die Fortsetzung seiner Karriere im Badminton-Team des PSV wollte Westermann nach seiner Rückkehr entscheiden.
"Ich werde nicht mehr spielen", sagte Westermann nun. Er hatte sich bereits vor seinem Auslandsaufenthalt am kleinen Finger verletzt – und das bereitet ihm noch immer Probleme. "Ich kann keinen Druck auf den Schläger ausüben", erklärte der 30-Jährige.
Allerdings hat nicht nur die Verletzung zum Abschied geführt. Denn in den Monaten ohne Badminton habe auch die Beziehung zu diesem Sport gelitten. "Die Lust ist nicht mehr so da. Ich kann auch gut ohne Badminton leben", sagte Westermann.
Zudem will sich der einstige Leistungsträger nun vor allem seiner beruflichen Laufbahn als Betriebswirt widmen. Westermann: "Das ist schade, geht aber leider nicht anders." Das findet Langpaap auch. "Aber wir müssen das so akzeptieren", sagte der aktuelle PSV-Kapitän.