Bremen. Bei der Frage nach dem Wunschgegner beim 8. McDonald's Junior-Cup muss Peter Behrens nicht lange überlegen. "Gegen Juventus Turin will wohl jeder gerne spielen", sagt der U11-Trainer von Werder Bremen ohne Zögern. Werder gegen Juve - das klingt noch immer nach Champions League. Und die Partie würde wohl bei den Zuschauern im Delmenhorster Stadion auf großes Interesse stoßen.
Allerdings kann es zu dieser Begegnung erst in der Endrunde kommen. Zuvor müssen die grün-weißen Nachwuchskicker bei dem großen internationalen U11-Turnier am 18. und 19. Juni in Delmenhorst erst einmal die Vorrunde meistern.
In Gruppe E treffen die Bremer auf Eintracht Frankfurt, den Karlsruher SC, den MTV Riede, den TuS Hasbergen und VVV Venlo aus den Niederlanden. "Das ist zu schaffen", glaubt Peter Behrens. Als Ziel gibt er das Erreichen der Endrunde aus, nachdem Werder beim McDonald's Junior-Cup 2010 auf Rang 14 und 2009 auf Rang 15 landete. "Das Turnier gehört zu den bestbesetzten in Deutschland. Da braucht man auch Glück. Es wäre eine tolle Leistung, wenn wir es diesmal unter die besten Zehn schaffen", sagt Behrens.
Kräftemessen mit den Besten
In der Bremer E-Jugend-Liga ist seine Mannschaft klarer Tabellenführer. "Die Saison läuft bisher sehr gut. Für uns sind die großen Turniere jedoch das Maß aller Dinge. Da können wir uns mit den Besten messen", erklärt der Werder-Trainer. Bei einem internationalen Turnier in Lettland erreichten die Bremer in diesem Jahr bereits den zweiten Platz. "Das war eine beachtliche Leistung, die Hoffnung auf eine gute Platzierung beim McDonald's Junior-Cup macht", sagt Behrens.
Allerdings stehen für den 53-Jährigen nicht nur die Ergebnisse im Vordergrund. "Die gute Ausbildung der Spieler ist am wichtigsten", betont Behrens. Daher kann der frühere Trainer der Frauen des TV Jahn Delmenhorst auf ein großes Betreuerteam bauen. Neben Markus Werle arbeiten auch Eva-Marlen Votava und Britta Möhlmann, die Töchter der ehemaligen Werder-Profis, als Co-Trainerinnen der U11. "Wir üben im Training häufig in kleinen Gruppen. Da kann man einiges besser korrigieren", nennt Behrens einen Vorteil der Personalstärke des Trainerstabs.
Die Schwerpunkte setzt der U11-Trainer dabei auf technisches Vermögen und spielerisches Können: "Wir spielen immer offensiv." Außerdem bildet er seine Spieler zu Alleskönnern aus. Der Werder-Trainer baut nämlich auf ein Rotationsprinzip der besonderen Art: "Wir setzen die Spieler auf allen Positionen ein. Selbst der Torhüter spielt auch mal im Feld. Das fördert die Vielseitigkeit." Die Nachwuchskicker üben aber nicht nur im Training, sie schauen sich auch bei den Werder-Profis gerne Tricks ab. In der abgelaufenen Bundesliga-Saison war die U11 häufig zu Gast im Weserstadion. Über die oftmals schlechten Ergebnisse der Bremer waren die jungen Fußballer zwar enttäuscht, Auswirkungen auf seine Arbeit hatten diese jedoch nicht, stellt Peter Behrens fest. "Wir konzentrieren uns voll auf unsere Mannschaft und darauf, dass die Spieler eine gute Ausbildung bekommen. Davon dürfen uns die Bundesliga-Ergebnisse nicht ablenken." Der U11-Trainer sagt dies in einer Sachlichkeit, die unweigerlich an Thomas Schaaf erinnert. Hanseatische Gelassenheit wird eben auch beim Werder-Nachwuchs groß geschrieben.