Bremerhaven. Die fünfte Niederlage im fünften Spiel der Abstiegsrunde hatte für die Fischtown Pinguins fatale Folgen. Mit dem 1:5 gegen die Eispiraten Crimmitschau scheint in Bremerhaven das Kapitel 2. Eishockey-Bundesliga erst einmal beendet zu sein. Chancen auf den Klassenerhalt bestehen nur noch in der Theorie.
"Ich muss bis zur letzten Sekunde an unsere Mannschaft glauben, aber selbst zu Ostern, dem Fest der Auferstehung, fällt mir das nicht leicht", sagte Albert Prey. Die Stimme des Teammanagers der Fischtown Pinguins klang nach der folgenreichen 1:5-Niederlage gegen die Eispiraten Crimmitschau schon ein wenig belegt, und tatsächlich sprechen die nackten Fakten selbst bei allem Zweckoptimismus der Bremerhavener gegen den Klassenerhalt in der 2. Eishockey-Bundesliga. Nach fünf Spielen nehmen die Pinguins mit lediglich zwei Punkten den letzten Platz in der Abstiegsrunde ein. Mit neun Zählern ist der Tabellenvorletzte Crimmitschau bereits nahezu hoffnungslos davongezogen.
Im jüngsten Aufeinandertreffen überzeugten die Bremerhavener zunächst zwei Drittel lang, bevor sie im Schlussdurchgang einbrachen. Unnötige Strafzeiten von Andre Teljukin sowie Vitalij Janke und drei daraus resultierende Gegentreffer in Unterzahl entschieden letztlich die Partie zugunsten Crimmitschaus. Dabei hatte die Führung im ersten Drittel durch Ales Kreuzer die Hoffnungen der Pinguins auf den ersten Sieg noch einmal auflodern lassen.
Doch auch in Bremerhaven stirbt die Hoffnung zuletzt, und so könnte die Mannschaft von Trainer Gunnar Leidborg mit drei Siegen in den drei noch ausstehenden Partien gegen die Dresdner Eislöwen (Heute, 16 Uhr, Eisarena Bremerhaven), bei den Bietigheim Steelers (Montag, 16 Uhr) und erneut gegen Crimmitschau (Freitag, 16 Uhr, Bremerhaven) zumindest noch in Vorleistung gehen, um dann auf einen Ausrutscher von Crimmitschau zu hoffen.
Zurzeit dürften aber auch kühnsten Optimisten unter den Bremerhavener Fans angesichts der bislang gezeigten Leistungen der Mannschaft die Argumente für dieses sportliche Wunder abhanden kommen.
Von Platz zwei in die Abstiegsrunde
Weihnachten 2011 lagen die Pinguins noch auf dem zweiten Tabellenplatz, der Einzug in die Play-Offs schien problemlos möglich. "Doch dann haben wir eine indiskutable zweite Saisonhälfte gespielt", sagt Geschäftsführer Hans-Werner Busch. Schließlich verpassten die Pinguins den erhofften Einzug in die Play-offs um einen einzigen Punkt und mussten in die Abstiegsrunde. Enorme Probleme durch Verletzungen wollen weder Busch noch Prey als Entschuldigung gelten lassen. "Es waren wohl eher mentale Schwierigkeiten, sich plötzlich auf einen Kampf gegen den Abstieg einzustellen", sagt Prey.
Einstellen müssen sich die Pinguins allerdings auf die Oberliga. Und damit auf weitere Veränderungen. "Das ist nun einmal so im Sport, und hier bricht jetzt auch nichts zusammen. Aber natürlich müssen wir uns schon auf eine Zäsur im Team und im Etat vorbereiten", sagt Busch. Horst Prey bleibt kämpferisch: "Wir greifen wieder an, schließlich haben wir ja auch eine Verantwortung gegenüber unseren Fans und der Stadt. Auch die meisten Sponsoren haben uns ungeachtet der Ligazugehörigkeit Treue gelobt, die swb hat ihren Vertrag kürzlich sogar bereits verlängert."
Sollte der schlimmste Fall Fakt sein, ist der Wiederaufstieg das klare Ziel. Wie das funktioniert, haben die Pinguins schon einmal beweisen, als sie 2003 runter in die Oberliga mussten und im Jahr darauf wieder in die 2. Liga zurückkehrten.
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