Der neue Burglesumer Kinder- und Jugendbeirat ist gewählt. 1814 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren waren wahlberechtigt. 303 von ihnen nutzten die Wahlmöglichkeit, 299 Stimmen waren gültig. Bei der Wahl vor knapp zwei Jahren waren die Zahlen ähnlich. Seit 6. Juni konnten die Kinder und Jugendlichen ihre Favoriten für den Beirat an den Oberschulen an der Helsinkistraße und in Lesum sowie am Nebelthau-Gymnasium und am Jugendzentrum Burglesum wählen. Den Kinder- und Jugendbeirat gibt es seit 2010.
Eigentlich hätte die Neuwahl erst im Oktober auf dem Plan gestanden. „Wir mussten sie vorziehen, weil es nur noch zwei Vertreter im Kinder- und Jugendbeirat gab“, berichtet Burglesums Ortsamtsleiter Florian Boehlke. Die anderen Nachwuchspolitiker hatten nicht mehr die Zeit für ihr Amt, weil sie sich auf ihre Abiturprüfungen vorbereiten mussten, Ausbildungen begonnen haben oder inzwischen außerhalb Bremens studieren. 15 Plätze gebe es laut Satzung im Jugendbeirat. Zusätzlich können die Beiratsmitglieder zwei weitere Plätze an Zehn- bis Zwölfjährige vergeben, erklärt der Ortsamtsleiter.
Erstmals gab es bei dieser Wahl mehr Bewerber als zu vergebende Plätze, freut sich Florian Boehlke, der sich noch vor den Sommerferien mit dem neuen Kinder- und Jugendbeirat zusammensetzen möchte. Dabei könne man darüber nachdenken, ob man die sechs Kandidaten, die nicht in das Gremium gewählt worden sind, nicht dennoch – ohne Stimmrecht allerdings – in die Beiratsarbeit mit einbeziehe. So erhalte man deren Interesse an politischer Arbeit und hätte außerdem mögliche Nachrücker.
Dem neuen Kinder- und Jugendbeirat gehören der Platzierung nach an: Nina Geißler (13 Jahre), Luk Unruh (12), Alina Boot (12), Mohamed Alhjaze (17), Pia Elisa Olejnik (12), Kim Philine Sousa (13), Daniele-Alizée Lange (13), Kevin Geßelmann (13), Raimund von Westernhagen (14), Ivan Berent (13), Rachel Nzumba Beyeye (12), Rabbi Tabuku Beyeye (12), Niels Heide (18), Alexander Hellmann (13) und Diana Klotzsch (20 ).
„Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte und ernst zu nehmende Mitglieder unserer Gesellschaft anzuerkennen und an politischen Entscheidungen zu beteiligen“ – dieses Ziel hatte der erste Kinder- und Jugendbeirat in seiner Satzung formuliert. Die Mitglieder haben Rede- und Antragsrecht in den Sitzungen des Beirats und der Fachausschüsse.
„Man darf das Sprachrohr, das sie haben, nicht unterschätzen“, meint der Ortsamtsleiter. „Wenn direkt Betroffene Kritik aussprechen, ist das immer wirkungsvoller.“ Für Projekte stehen dem Kinder- und Jugendbeirat 10 000 Euro zur Verfügung. Damit konnten die Jugendlichen zum Beispiel bereits den Bolzplatz im Ihletal wiederbeleben.
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