Unbekannte haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Hauptsitz der Bremer Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Ostertor randaliert. Mehrere Verdächtige warfen laut Polizei gegen 1.30 Uhr Pflastersteine und mit Farbe gefüllte Bierflaschen auf das Gebäude. Mindestens eine Scheibe der Eingangstür ging dabei zu Bruch; die Gebäudefront wurde mit Farbe beschmiert. Die vermummten Tatverdächtigen seien anschließend auf Fahrrädern in unterschiedliche Richtungen geflohen. Es entstand laut Polizei ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs.
Die Awo Bremen zeigte sich bestürzt über die Tat. „Wir verurteilen diese feige Tat zutiefst“, sagt Eva-Maria Lemke-Schulte, Präsidentin der Awo Bremen. Glücklicherweise sei den Bewohnerinnen des Gebäudes nichts passiert. Auch Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) prangert in einer Stellungnahme den Angriff an. Die Awo sei eine bedeutende gemeinnützige Organisation in Bremen. „Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu einem überwiegenden Teil Frauen, leisten jeden Tag engagierte Arbeit für Menschen, die Unterstützung brauchen. Der Wert ihrer Arbeit und ihres Engagements wird durch so einen feigen Anschlag infrage gestellt.“ Stahmann teile die Auffassung der Awo, dass es sich vermutlich um einen politisch motivierten Anschlag handele. Auch die Bürgerschaftsfraktion der Grünen ist über den Anschlag erschüttert.
Auch der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfaktion, Mustafa Güngör, ist schockiert: „Ich gehe davon aus, dass die Polizei alles in ihrer Macht stehende unternimmt, um die Täter zu ermitteln." Auch wenn die Hintergründe noch unklar seien: Gewalt sei kein Mittel und dürfe nicht toleriert werden. Ebenso zeigten sich die Landesvorstandssprecher der rot-grün-roten Regierung solidarisch mit den Awo-Mitarbeitern. Die Mitgliederverbände der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) sind über die Attacke auf die Awo entsetzt, heißt es in einer Mitteilung. Auch der Verein Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit teilte seine Sorge mit.
Zeugen werden gebeten, sich telefonisch bei der Polizei unter der Rufnummer 362 38 88 zu melden.
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