Der Song „Jerusalema“ aus Afrika bringt derzeit die halbe Welt zum Tanzen, auch einige Blumenthaler. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Elambo Bolayela hat zusammen mit örtlichen Sozialdemokraten für Sonnabend, 12. Dezember, ab 12 Uhr rund 15 Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zur Jerusalema Challenge auf den Parkplatz des Edeka-Marktes geladen. Sechs Minuten dauert der Gruppentanz mit dem afrikanischen Künstler Kossi Sébastien Aholou-Wokawui aus Togo. Die Aktion soll auf das mehrsprachige Projekt „Solidarität heißt Maske tragen“ der drei Blumenthaler SPD-Ortsvereine aufmerksam machen.
Von Französisch über Rumänisch bis Plattdeutsch: In 19 verschiedenen Sprachen rufen die Blumenthaler, Farge-Rekumer und Rönnebecker Genossen dieser Tage mithilfe von Plakaten dazu auf, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Auf dem Plakat sind Bilder zahlreicher Blumenthaler mit Maske zu sehen, die wiederum Plakate hochhalten: In verschiedenen Sprachen werben sie für das Tragen einer Maske. Beiratssprecher Marcus Pfeiff auf Mandarin und Pakistanisch, der frühere Ortsamtsleiter Peter Nowack auf Spanisch und Mazedonisch, Baris Kartal vom Beirat auf Türkisch und Seniorenvertreterin Silvia Schneider-Hartnack auf Holländisch.
Hinweis auf Corona-Bestimmungen
„Wir haben die Plakate gemacht für ein gesundes und buntes Blumenthal“, begründet Elombo Bolayela. Die Plakate hingen bereits in einigen Blumenthaler Geschäften aus, um auf die Corona-Bestimmungen aufmerksam zu machen. Die Botschaft käme eher an, wenn sie in der jeweiligen Sprache des Kunden verfasst sei, hofft der Sprecher für Kultur mit kongolesischem Hintergrund. Seine Idee sei schnell auch finanziell von den Blumenthaler Ortsvereinen unterstützt worden.
Für die Solidaritätskampagne hat sich Elombo Bolayela noch weitere Unterstützung geholt: Der Bremer Tänzer Kossi Sébastien Aholou-Wokawui werde mit örtlichen Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft in Blumenthal den Gruppentanz zum Jerusalema-Song aufführen und für die Botschaft der SPD-Ortsvereine werben, berichtet der Bürgerschaftsabgeordnete.
Der Sommerhit Jerusalema der Südafrikaner DJ Master KG und Nomcebo hat bereits millionenfach Menschen dazu bewegt, in der Zeit der Pandemie zu tanzen. In den sozialen Netzwerken sorgen die Tanzvideos für gute Laune. Getanzt wird in Tanzschulen, Krankenhäusern, auf Flughäfen und in Supermärkten. Möglicherweise wird es demnächst auch ein Tanzvideo aus Blumenthal geben. Denn die Aufführung mit Kossi Sébastien Aholou-Wokawui am Einkaufszentrum Blumenthal soll laut Elombo Bolayela auch aufgezeichnet werden.
Eine Genehmigung der Behörde wollen die Initiatoren noch einholen. Dies ist möglicherweise gar nicht notwendig: „Da diese Veranstaltung auf Privatgelände stattfindet, ist aus meiner Sicht keine öffentliche Genehmigung erforderlich, nur die Erlaubnis der Eigentümerin beziehungsweise des Eigentümers des privaten Grundstücks“, sagt auf Anfrage Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich. Er selbst unterstützt jede Maßnahme, die darauf abziele, in der derzeitigen Zeit auf wichtige Aspekte, wie zum Beispiel das Tragen einer Maske, hinzuweisen.
Um eine Erlaubnis, auf dem Parkplatz an der Weserstrandstraße tanzen zu dürfen, musste Elombo Bolayela E-Center-Chefin Claudia Schwinning nicht lang bitten. Sie will mittanzen und hat auch ihre Mitarbeiter zu einer firmeneigenen Jerusalema-Challenge eingeladen. Die Resonanz sei groß, sagt sie. „Herr Bolayela hat uns für die Choreografie ein Video zur Verfügung gestellt.“ Das Video bekommen alle Mittänzer zugeschickt. „Denn Üben muss jeder wegen der Abstandsregeln für sich zu Hause“, betont Bolayela. In dem Video erklärt der Tänzer aus der Schwankhalle den Jerusalema-Dance Schritt für Schritt. Erst einmal ohne Beats.
Elombo Bolayela, der seit zwei Jahren in Bremen-Nord wohnt, will sich selbst auch auf die asphaltierte Tanzfläche begeben. Der Abgeordnete, Jahrgang 1965, hat nach seinen Worten selbst eine Corona-Infektion überstanden. „Bei uns war die eine Hälfte der Familie erkrankt, die andere nicht. Das war schwierig, zu organisieren“, erzählt der Familienvater. Schlimm sei der Augenblick gewesen, als er von dem positiven Testergebnis erfahren habe. „In dem Moment ist ungewiss, ob du überlebst. Deshalb verstehe ich die Querdenker nicht.“
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