Das Highlight des Tages – es wird für die Bremen-Liga-Fußballer des Blumenthaler SV die abendliche Weihnachtsfeier im Mannschaftskreis gewesen sein. Denn ansonsten lief für die Burgwall-Kicker zuvor beim Lotto-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup in der ÖVB-Arena so gut wie gar nichts zusammen. Wie im Vorjahr mussten die Nordbremer bereits nach der Gruppenphase die Heimfahrt antreten.
Und wie im Vorjahr war dieses frühzeitige Scheitern mit einer Portion Unglück garniert. Denn gleich im ersten Gruppenspiel gegen die SFL Bremerhaven ging es hoch her und äußerst knapp zu. Die frühe Blumenthaler Führung durch Kapitän Patrick Chwiendacz nach 50 Sekunden glich Meiko Gagelmann bald aus, und hörbar nach der Schlusssirene erzielte SFL in Person von Viktor Felker das 2:1.
Blumenthals Trainer Denis Spitzer rannte daraufhin gleich zum Schiedsrichter, der das Tor zur Verwunderung vieler gab, doch das Reklamieren half nicht – der Blumenthaler SV hatte einen Fehlstart ins Turnier hingelegt. Für Vinzenz van Koll war der Treffer der Seestädter klar irregulär: „Man hat es ja gehört, dass der Schuss nach der Hupe kam, aber man kann nichts dagegen machen“, sagte der BSV-Stürmer resigniert.
Diese unglückliche Szene alleine war für Trainer Denis Spitzer nach dem Ausscheiden jedoch nicht der ausschlaggebende Grund: „Man darf so nicht verlieren, wie wir im ersten Spiel. Wir sind aber da schon zu verkrampft gewesen, zu verhalten, zu lieb, zu brav. Wir haben irgendwie gar nicht ins Turnier reingefunden.“
Das gestaltete sich im zweiten Gruppenspiel auch schwierig, denn gegen den Bremen-Liga-Tabellenführer FC Oberneuland war der Druck nun groß. Der FCO war mit einem 3:2-Sieg über den Brinkumer SV gestartet und konnte recht locker aufspielen. Erst recht, nachdem Daniel Kolodziej per Flachschuss ins Eck zum 1:0 (9.) traf. Blumenthal war bei diesem Spielstand rechnerisch bereits ausgeschieden, der Ausgleich zehn Sekunden vor dem Spielende durch Moritz Hannemann ließ die Hoffnung auf ein Weiterkommen aber doch noch einmal aufkommen.
Nun waren die Nordbremer vor der letzten Gruppenpartie abhängig vom Ausgang des Spiels zwischen dem FC Oberneuland und SFL Bremerhaven. Die beiden Top-Teams der Liga sorgten dann für mächtig Unmut, denn beim Stand von 1:1 rund zwei Minuten vor dem Ende einigten sie sich auf einen Nichtangriffspakt. „Peinlich“ befand Blumenthals Offensivmann Jan-Luca Warm diesen Auftritt, denn damit mutierte das letzte Gruppenspiel des Blumenthaler SV gegen den Brinkumer SV zum „Spiel um die Goldene Ananas“. Beide Teams konnten nicht mehr ins Halbfinale einziehen. „Ich will das nicht verurteilen, was Oberneuland und SFL gemacht haben“, sagte Denis Spitzer. „Ob ich ein Freund davon bin oder nicht – ich hätte es wahrscheinlich nicht so gemacht. Ich kann den Unmut der Leute verstehen. Die beiden Mannschaften haben sich die Situation aber erarbeitet, das muss man auch erstmal machen“, analysierte der BSV-Coach und verabschiedete sich in Richtung Kabine.
Seine Mannschaft war schon längst aus dem Innenraum entschwunden, zu sehr überwog die Enttäuschung die Tatsache, dass der Blumenthaler SV nun bereits zum 16. Mal eine Mannschaft bei diesem Hallenspektakel stellte.