Nach den Protestaktionen gegen die geplante Spielhalle im Borgfelder Zentrum meldet sich nun auch die Bürgerinitiative Borgfelder Forum zu Wort. Gründungsmitglied und Sprecher Hermann Vinke fordert dabei alternative Pläne zu einer Spielhalle: „Eine Spielhalle am Krögersweg ist so ungefähr das Letzte, was Borgfeld braucht“, schreibt er in seiner Stellungnahme. Die Proteste der Anwohner und der übrigen Bevölkerung gegen eine Spielothek hält er aus diesem Grund für „nur allzu berechtigt“.
Das Borgfelder Forum, so Vinke, schließe sich der Kritik an dem Plan für eine solche Vergnügungsstätte an. Die Mitstreiter schlagen vor, dem Eigentümer des Hauses Alternativen zur Nutzung der bislang als Friseursalon genutzten Fläche anzubieten. „Die Räumlichkeiten könnten zum Beispiel für eine Naturschutzorganisation, für Weiterbildungsmöglichkeiten sowie für Aktivitäten in den Bereichen Kunst und Kultur genutzt werden“, so Vinke, „gewissermaßen als eine Vorstufe für das geplante Bürgerhaus, das erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen dürfte“. Bekanntlich setzen sich die Mitglieder des Borgfelder Forums seit Jahren für die Schaffung eines Bürgerhauses in Borgfeld ein.
Doch Vinke gibt zu: Eine Sache wäre ungeklärt. „Selbstverständlich erwartet der Eigentümer Pachteinnahmen. Eine Finanzierung der Pacht stellt zweifelsohne eine Hürde dar.“ Für denkbar hält Vinke darum eine Solidaritätsaktion der Borgerfelder Bürgerinnen und Bürger, die mit Spenden den Einstieg in ein solches Projekt ermöglichen könnten.
Unterdessen hat die Online-Petition gegen eine Spielhalle am Krögersweg auf der Homepage der Bremischen Bürgerschaft bereits 230 Unterstützer gefunden (Stand Mittwoch). Hinzu kommen laut Gabriela Piontkowski, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes und früheres Mitglied in der Bürgerschaft, 920 Unterschriften auf Papier – und es könnten noch mehr werden, denn die Spielothek-Gegner sammeln weiter und die Unterstützer-Listen liegen auch in den kommenden Tagen noch im Ort aus.
Bauamt soll noch einmal auf den Bauantrag schauen
Mit ihren Eingaben wollen die Borgfelder das Bauamt veranlassen, noch einmal auf den Bauantrag zu schauen. Bekanntlich hatte die Baubehörde im vergangenen Jahr signalisiert, dem Vorhaben nicht zustimmen zu wollen. Auch der Borgfelder Beirat hatte eine Spielhalle an dieser Stelle abgelehnt.
Ohne noch einmal mit den Politikern Rücksprache zu halten, hat die Behörde offenbar nun aber doch grünes Licht gegeben. Die Unterzeichner der Petition halten eine Spielhalle im Haus Krögersweg 7 für nicht zulässig und bitten die Bremische Bürgerschaft, die erteilte Genehmigung zur Nutzungsänderung zu prüfen, denn diese widerspreche der Eigenart der umliegenden Bebauung, heißt es im Petitionstext. Das ehemalige Ladenlokal mit einer Fläche von 150 Quadratmetern befinde sich in der Nähe des Kindergartens der evangelischen Kirchengemeinde Borgfeld, inmitten einer Wohnsiedlung. Unlängst habe der Beirat Borgfeld empfohlen, die Dorfmitte umfassend aufzuwerten, einen verkehrsberuhigten Bereich zu gestalten und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. „Eine Spielhallennutzung in unmittelbarer Umgebung würde dieser Zielsetzung krass widersprechen“, kritisieren die Petenten. Die Mitzeichnungsfrist endet am 21. September.