Borgfeld. Bank oder Decke? Das war die Frage, die sich den Theaterbesuchern in der Hans-Wendt-Stiftung stellte. Zum ersten Mal besuchte das Figurentheater „Mensch, Puppe!“ den Kinderwald der Kinder- und Jugendfarm in Borgfeld und spielte dort unter freiem Himmel. Auf Sitzkissen und Bänken saßen Kinder, Eltern und Großeltern und verfolgten gebannt die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten.
Mit der Auftaktveranstaltung startete die Kinder- und Jugendfarm das neue Format "Kultur im Grünen“. „Wir haben viele Ideen“, sagte dazu Sozialpädagogin Friederike Reinsch, die als Teamleitung gemeinsam mit Farmleiter Matthias Emrich das neue Veranstaltungsformat entwickelt hatte. „Wir wollen unser Portfolio erweitern und so Kinder und Erwachsene auf das Farmgelände locken und für unsere Arbeit begeistern“, machte Emrich deutlich.
Dass dieser Plan aufging, bewiesen der Besuch von Jadranka Glavic und Tochter Aila. Sie kannten zwar das Figurentheater, die Kinder- und Jugendfarm aber hatten sie, obwohl in Horn-Lehe lebend, noch nicht besucht. Ihnen gefiel Anlage und Konzept so gut, dass sie beabsichtigen, bald wiederzukommen.
Für „Kultur im Grünen“ können sich Emrich und Reinsch Theatervorstellungen, Konzerte, vielleicht auch Tanz und Lesungen vorstellen, die auf der Rasenfläche des Kinderwaldes stattfinden sollen. Noch war der Andrang nicht so groß, nicht alle 100 Plätze besetzt. Die Veranstaltung brauche eine gewisse Routine, so der Farmleiter. „Aber wir haben einen langen Atem, um das neue Format zu etablieren“, versicherte er. Geplant sei, sich mit dem Angebot nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene zu richten.
Die Auswahl des Theaterstücks hätte nicht passender ausfallen können. „Was für ein schöner Ort, um zu spielen“, freute sich auch Puppenspielerin Jeanette Luft, die mit dem während der Coronazeit entstandenen Bühnenmobil in den Kinderwald gereist war, um sich und vor allem natürlich ihre Puppen dem Publikum zu zeigen.