Borgfeld. Eines seiner schönsten Geburtstagsgeschenke ist ein persönlicher Brief vom Bundespräsidenten. Das teilt Rudolf Hickel mit. Wie berichtet, feierte der Bremer Wirtschaftswissenschaftler, der seit vielen Jahren mit seiner Frau in Borgfeld lebt, in dieser Woche seinen 80. Geburtstag.
Als Wissenschaftler, Publizist und Politikberater habe Hickel dazu beigetragen, ökonomische Fragen aus der Universität unter die Leute zu bringen, schreibt Frank-Walter Steinmeier in seinem Geburtstagsbrief. "Das Besondere an Ihrem Wirken ist nicht nur Ihr Anspruch, über die Analyse hinaus, unmittelbar konkrete Reformprozesse anzuregen, sondern die Bereitschaft zum Widerspruch gegen gängige Lehrmeinungen."
Der Mitgründer der Bremer Universität habe dem Staat immer auch eine wichtige wirtschaftspolitische Aufgabe zugestanden – "und dem allzu wohlfeilen Ausspruch `Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht´die Gemeinwohlziele einer sozialen Marktordnung und Investitionstätigkeit entgegengehalten", schreibt der Bundespräsident dem Borgfelder und lobt Hickel als "citoyen engagé", als engagierten Bürger, der stets das Wohl des Gemeinwesens gesucht habe.
"Ich hab mich mächtig darüber gefreut – auch über die vielen anderen Glückwünsche, die ich erhalten habe", sagt der emeritierte Professor für Finanzwissenschaft und Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen. "Das allerschönste Geschenk war jedoch ein Gruß von einem Klassenkameraden, mit dem ich 1948 in der ersten Klasse die Schulbank in Bad Wildbad geteilt habe."