Borgfeld. Frühlingsduft zieht über die wilden Wiesen hinter der Borgfelder Hans-Wendt-Stiftung. Das Tor zum Kinderwald steht hier demnächst ganz weit offen. Die Manfred-Hermsen-Stiftung lädt zum Sommerfest ins Freie. Unter dem Motto „Der Wald macht Musik“, kommt am Sonnabend, 25. Mai, in der Zeit von 10 bis 13 Uhr der Kinderwaldchor unter der Leitung von Liedermacher Unmada Manfred Kindel aus Hannover in das Borgfelder Idyll. Ein großes Schild weist den Weg in den Dschungel, in dessen Mitte sich ein kleines Amphitheater verbirgt. Mit 60 jungen Sängerinnen und Sängern wird Musiker Kindel von hier aus den Wald zum Klingen bringen. „Wir begleiten den Chor mit Gitarren, Cajón und Akkordeon“, kündigt Kindel an. „Und alle können mitmachen!“, unterstreicht der Musiker.
Schulen und Imker sind dabei
Projektleiterin Miriam Hermsen ist schon aufgeregt. Um sie herum stehen Buchen, Erlen, Linden, Eschen, Eichen, wilde Kirsch- und Apfelbäume. Der Schweiß steht der Stiftungsleiterin der auf Stirn. Denn die Vorbereitungen für das Fest laufend auf Hochtouren. Gemeinsam mit der Grundschule Marie-Curie, der Wilhelm-Focke-Oberschule, der Gesamtschule am Baumschulenweg, den Bremer Imkern und dem Ameisen-Erlebnis-Zentrum organisiert die Initiatorin das musikalische Open-Air-Fest.
„Geplant ist ein abwechslungsreiches Programm“, sagt Hermsen. Es soll ein Baumquiz geben, einen Parcours, Bastelangebote, eine Holzwerkstatt, „Lyrik in den Bäumen“ und viel Gesang. Zwischendurch gibt es Kuchen, Snacks, kalte und heiße Getränke. „Um Müll zu vermeiden, bitten wir darum, eigene Becher mitzubringen“, so die Organisatorin.
Seit knapp sechs Jahren gibt es das Kinderwald-Projekt inzwischen. Rund 700 Pflanzen wurden damals auf dem zwei Hektar großen Gelände gepflanzt. „Inzwischen sind es deutlich mehr“, sagt Hermsen. Aber gezählt werden sie nicht mehr. Aus Setzlingen sind richtige Bäume gewachsen. Kinder aus nahe gelegenen Schulen finden hier ein Kleinod, um von der Natur zu lernen. Miriam Hermsen ist es wichtig, dass Mädchen und Jungen erfahren, wie sich „Natur atmen lässt, wie sie duftet und sich anfühlt“.
Die Stiftung ist an eine Bremer Firma gebunden, die mit Kaffee handelt, erzählt die Tochter des Gründers. Blütenduft berauscht beim Gang durch die schmalen Pfade. Ein verwunschener Weidentunnel und ein Tippi bieten Schatten. Lieblingsplatz vieler Kinder ist eine Feuerstelle mit Bänken. Miriam Hermsen hat viel zu tun. Die Schattenseite des Paradieses: „Viel Arbeit“, sagt sie fröhlich. Denn trotz überbordender Wildkräuter, die sich an jungen Baumpflanzen entlang ranken, habe sie ein wichtiges Ziel vor Augen: Kinder und Jugendliche lernen hier etwas über „ökologische Zusammenhänge sowie über Umwelt- und Klimaschutz.“
Von Beginn an wurden Schulklassen und Kindergartengruppen in den Planungsprozess mit einbezogen. Generationenübergreifend gibt es ein gemeinsames Ziel, sich „Erholungs- und Erlebniszonen sowie einen natürlichen Spielplatz selbst zu schaffen“. Viele Bremer Kinder haben hier ihre eigenen Bäume gepflanzt. „Zum Sommerfest können sie hören und fühlen, wie diese klingen“, so Hermsen. Im Anschluss an diese Matinee nimmt der Kinderwaldchor aus Hannover am Kindermusikfestival in der Waldorfschule Touler Straße teil. Beginn ist um 16 Uhr. Hier tritt der Chor mit Band auf. Weitere Informationen gibt es unter www.m-h-s.org.
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