Die Kulisse sprengte beim Handball-Spitzenspiel der Bremenliga zwischen den Männern des SV Grambke-Oslebshausen II und der HSG Lilienthal/Grasberg (LiGra) sämtliche erwartete Dimensionen. Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff waren die Hallenparkplätze inklusive der Zufahrtsstraße dichtgeparkt, während der Partie machten die rund 250 Zuschauer auf beiden Seiten einen Riesenrabatz. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann bei einem Handballspiel der Bremenliga zuletzt so viele Zuschauer waren“, staunte der SVGO-Trainer Jörg Rutenberg. Er muss es wissen, denn er kennt nicht nur die hiesige Ballwurfszene aus dem Effeff.
Unter den Fans waren auch acht Fußballer des 1. FC Burg, die mit einigen Spielern des SV Grambke-Oslebshausen befreundet sind und von der Kulisse beeindruckt waren. „Das nächste Mal statten wir ihnen einen Gegenbesuch ab“, versprach der SVGO-Linksaußen Marc Krüger. Da seine Mannschaft mit dem 29:28-Erfolg nun eine überragende Chance auf den Meistertitel hat, wurde das spontan bis morgens um drei Uhr ausgiebig gefeiert.
Marcel Hägermann zog beim 28:24-Heimsieg gegen die HSG Bützfleth/Drochtersen gleich drei Telefonjoker. Als beim Trainer des Handball-Landesligisten SV Grambke-Oslebshausen zwei Absagen eintrudelten, weil Björn Bischof kurzfristig beruflich benötigt wurde und Tobias Götz immer noch krank war, rief er eiligst drei Spieler aus der zweiten Mannschaft an und quatschte ihnen auf die Mailbox. Die hatten zwar gerade bis morgens um drei Uhr ihren vermutlich meisterschaftsentscheidenden Sieg über die HSG LiGra gefeiert, trotzdem sagten Kolja Bangert, Marc Krüger und Sven Stegemann ihre Unterstützung rund zwei bis drei Stunden vor dem Anpfiff zu. Weitere Ausleihen hatte Marcel Hägermann schon vorher mit Daniel Schimske und Mario Wendt „dingfest“ gemacht. „Sie alle waren für unseren Sieg sehr wichtig“, stellte der zufriedene SVGO-Coach fest. Denn damit stellte der stark abstiegsgefährdete Drittletzte den Anschluss an die rettenden Plätze wiederher.
Grohns Sportlicher Leiter Torben Reiß findet es unglücklich und wie Spielertrainer Jan-Philip Heine nicht in Ordnung, wie der 1:1-Ausgleichstreffer der „Husaren“ im Fußball-Landesliga-Gastpiel beim SV Lemwerder (Endstand 2:1 für den SV Grohn) gefallen ist. Bekanntlich spielte der Gastgeber Lemwerder den Ball ins Seitenaus, weil der SVG-Spieler Muhammet Özkul sich verletzte – und nach dem anschließenden Einwurf markierte Michael Busche dann das viel diskutierte 1:1. „Da ich unsere Bälle einsammelte, habe ich diesen Treffer nicht gesehen. Für mich ist das Fair Play sehr wichtig. Aber wir können das nun nicht mehr rückgängig machen, und so kann ich mich dafür nur entschuldigen. Jeder macht mal einen Fehler.“ Dem 25-jährigen Michael Busche tut das auch sehr leid, nicht nur für Lemwerder, sondern auch für den SV Grohn. „Das ist einfach ganz blöd gelaufen und ich möchte mich dafür auch entschuldigen.“