Weidedamm. Gleich zweimal stand die Admiralstraße auf der Tagesordnung des Findorffer Stadtteilbeirats und gleich zweimal konnten sich die Stadtteilpolitiker und das Sitzungspublikum über überraschend unkomplizierte gute Nachrichten freuen. Aus der Schulleitung und der Bildungsbehörde gab es Erfreuliches für die Grundschule Admiralstraße zu verkünden; und auch bei der Umgestaltung der Admiralstraße scheint nun endlich der Weg frei für eine praktische Lösung.
Am Stand der Dinge, was die Umsetzung der "Verlässlichen Grundschule Plus" betrifft, hatten sowohl der Schulelternbeirat als auch der Bildungsausschuss des Beirates einige Bedenken angemeldet - der Stadtteil-Kurier berichtete. Nun konnte Schulleiterin Jantje Mehlhop die Ergebnisse eines Gesprächs mit Behördenvertretern vermelden. Die Behörde werde den Bedarf der Schule an zusätzlichen Stunden für Lehrer und pädagogische Mitarbeiter decken, so Jantje Mehlhop. Der Schule werden alle 30 Stunden sowie eine Reserve für Vertretungsfälle zugewiesen. "Das ist eine Regelung, über die wir sehr glücklich sein können", so die Schulleiterin. Für die notwendige Ausstattung habe die Behörde eine Richtlinie zugesagt. Und für die Räume, in denen ab kommendem Schuljahr 60 Kinder ihr Mittagessen bekommen und betreut werden, wird es ebenfalls Unterstützung geben. "Es muss etwas gemacht werden und wir werden das regeln", kündigte Johannes Schumacher, Referent für Schulraummanagement an, der als
Behördenvertreter zur Beiratssitzung eingeladen war. Es werde für die Schule eine Lösung geschaffen, "damit die Organisation funktioniert." Eine Betreuung während der Ferienzeiten, sei jedoch nicht vorgesehen, wusste Jantje Mehlhop zu berichten.
Nur ein Zwischenschritt
Der Beirat Findorff beschloss, die praktische Umsetzung der angekündigten Zusagen weiterhin aufmerksam zu verfolgen. Man begrüße die Einführung der "Verlässlichen Grundschule Plus" als geeignete Maßnahme, um den pädagogischen Mittagstisch abzusichern, so das Fazit der Stadtteilpolitiker. Allerdings sehe man sie "nur als Zwischenschritt zur zeitnahen Einführung der Ganztagsschule an diesem Schulstandort", hieß es im Wortlaut des gemeinsam gefassten Beschlusses, formuliert von Beiratssprecherin Heidi Locke (SPD.) Die "unverzügliche Entwicklung zur Ganztagsschule" forderte Christian Gloede (Linke) mit Nachdruck, und kritisierte besonders die Kriterien der geplanten Aufnahmeregelung. "Die zusätzlichen Lernzeiten kommen nicht den Kindern zugute, die sie wirklich bräuchten, sondern denen, die sich durch Glück, per Losverfahren oder Besitzstand - weil sie bereits am Mittagstisch teilnehmen - einen Platz gesichert haben", so Gloede. Auf seine Anregung forderte der
Beiratsbeschluss die Behörde auf, eine transparente Aufnahmeordnung vorzulegen und das Losverfahren zu überdenken.
Überraschend schnell war der zweite Tagesordnungspunkt abgehandelt. Ray Evans, Projektleiter bei der Wirtschaftsförderung Bremen, kündigte für die Umgestaltung der "Meyerhoff-Seite" den Beginn des Ausschreibungsverfahrens an. Den Beginn der Bauarbeiten visiert man für Anfang März 2011 an, und schon vor Ostern des kommenden Jahres könnte, so es die Wetterbedingungen erlauben, mit der Fertigstellung gerechnet werden, so Evans. Für die gegenüberliegende Seite, die Beirat, Anrainer und die Initiative "Leben in Findorff" schon seit über einem Jahr zu schaffen macht, folgte der Beirat einem Antrag der Grünen-Fraktion. Nach einem "langen, kontrovers geführten Diskurs zum Thema Radverkehrssicherheit", so der Antrag, den Grünen-Mitglied Stefan Bendrien formuliert hatte, einigte man sich nun auf folgende Lösung: Zwischen Herbst- und Winterstraße sollen Schutzstreifen auf der Fahrbahn aufgebracht werden. Gleichzeitig solle "mit geeigneten Mitteln" der relativ breite Fußgängerweg auch für
Fahrräder freigegeben werden. Mit der Pflanzung von Bäumen und der Einrichtung von Längsparkplätzen soll die Straßenseite aufgewertet werden.
Der Beschluss soll der Baudeputation zur Prüfung vorgelegt werden, damit die Bauarbeiten "unverzüglich und zeitgleich" mit der gegenüberliegenden Straßenseite aufgenommen werden können. Mit diesem Kompromiss folgte der Beirat einem Beschlussvorschlag der Initiative "Leben in Findorff", und sorgte damit für Genugtuung bei den Initiativenmitgliedern Chistian Saupe-Wüst und Ulf Jacob. "Nach den Drohkulissen mit Befassungen der Bürgerschaft ist nun Vernunft eingekehrt", so die Bilanz von Initiativensprecher Jacob.