Die nähere und fernere Zukunft der Galopprennbahn nimmt langsam aber sicher Gestalt an, zumindest formell betrachtet. Für Anfang März hat Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) Vertreter der Zwischenzeitzentrale (ZZZ) zu einem Gespräch eingeladen. Darin soll ausgelotet werden, was das Kollektiv als Partner der Stadt bei der Suche nach Zwischennutzungen für eine Rolle spielen kann. „Wie dieser Prozess aussehen kann, müssen wir in dem Gespräch klären“, sagt Daniel Schnier von der ZZZ. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), eine Gesellschaft der Behörde, ist für das Gelände zuständig und kümmert sich um die kurzfristige Nutzung. Mögliche Ideen, sagt Kai Stührenberg, Sprecher der Senatorin, würden vor einer Umsetzung mit Beteiligten des Runden Tisches abgestimmt.
Hauptaufgabe des Runden Tisches, der im Ressort von Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) angesiedelt ist, wird es sein, über die langfristige Zukunft des Geländes nachzudenken. Wie berichtet, soll das neue Gremium ebenfalls im März starten und dann alle vier bis sechs Wochen tagen – nicht öffentlich, allerdings ist die Absicht, Bremerinnen und Bremer über Zusammenfassungen an den Überlegungen der Runde teilhaben zu lassen, erklärter Wille. Angedacht sind auch öffentliche Formate, wenn sie sich thematisch anbieten.
Der Runde Tisch teilt sich auf in einen „inneren“ und einen „äußeren“ Kreis. Zur Kerngruppe gehören Vertreter von Schaefers Ressort ebenso wie die von Wirtschaft und Soziales, die Bürgerinitiative Rennbahn (BI), der Regionalausschuss der Beiräte Hemelingen und Vahr und die Hemelinger Ortsamtsleitung. Ebenfalls mit dabei sind Mitglieder der „Initiative grünes Bremen“, der Naturschutzbund und Mitglieder der Bürgerschaftsfraktionen – das Parlament muss am Ende über eine Nutzung im Sinne des erfolgreichen Volksbegehrens beschließen. „Der Runde Tisch wird kein Beschlussgremium sein. Er trägt Gesichtspunkte zusammen und spricht Empfehlungen aus“, heißt es in der Selbstbeschreibung.
Runde soll punktuell erweitert werden
Zum „äußeren“ Teilnehmerkreis, der regelmäßig bei den Treffen vertreten sein wird, gehören mit den Senatorinnen für Bildung und Kultur zwei weitere Fachressorts und die Gewoba wegen ihrer Expertise auf dem Gebiet der Stadtentwicklung. Das Atlantic Hotel und die Firma Siedentopf als Anrainer des Geländes sitzen ebenfalls mit am Tisch, genau wie der Landessportbund, Abgesandte der WFB und weitere Vertreter der BI. Die Runde soll punktuell erweitert werden: Wenn es sich thematisch anbietet, können weitere Teilnehmer eingeladen werden.
An inhaltlichen Vorschlägen mangelt es bislang nicht, verschiedene Initiativen aus den Bereichen (Pferde-)Sport, Freizeit und Unterhaltung haben bereits Vorschläge gemacht. Mehr theoretischer Natur sind die Arbeiten der Studierenden der Jade Hochschule aus Oldenburg. Ihre Ideen sind noch bis Montag, 24. Februar, in der Sparkasse am Brill zu sehen. Die städtebaulichen Vorschläge für das Gelände thematisieren Sport- und Freizeitmöglichkeiten ebenso wie soziale Events, andere stellen den Renaturierungsgedanken in den Vordergrund. Einige Entwürfe beschäftigen sich auch mit einer Bebauung – die Studierenden hatten in dem von Professor Hartmut Stechow geleiteten Projekt unabhängig vom Ausgang des Volksentscheids gearbeitet.