Der geplante Umzug des Ortsamtes Horn-Lehe in das Landhaus Louisenthal und die Bebauung des Mühlenviertels wecken auch bei Jens Böhrnsen Interesse. Deshalb besuchte der Bremer Bürgermeister jetzt den Stadtteil und ließ sich über beide Projekte informieren. Sein Urteil: Beide Vorhaben seien sinnvoll und wichtig für den Stadtteil. Seine weiteren Stationen waren das Johanniterhaus und die Botanika
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Horn-Lehe. Wenn das Ortsamt Horn-Lehe ins denkmalgeschützte Landhaus Louisenthal ziehe, bekomme der Stadtteil Ende nächsten Jahres "ein Stück Mittelpunkt", sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen jetzt bei seinem Stadtteilbesuch. Bei der Besichtigung des Landhauses erklärte ihm Architekt Rainer Schürmann, dass das neue Ortsamt an der Leher Heerstraße als "ein offenes Bürgerforum" konzipiert sei. "Zum Beispiel wird überlegt, den Garten auch für andere Veranstaltungen zu nutzen", sagte Schürmann.
Bei einem kurzen Rundgang durch das historische Landhaus, das dem Discounter Aldi gehört, wurden die Schäden des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes schnell deutlich. Zuletzt befand sich dort ein Hotelbetrieb. "Ein damaliger frevelhafter Umbau hat sichtbare Wunden hinterlassen und die Bausubstanz nachhaltig geschädigt", erklärte Schürmann.
Bis Ende 2013 wird das Haus in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege umfangreich umgebaut und saniert. Dabei entstehen ein etwa 60 Quadratmeter großer Sitzungsraum sowie Büro- und Aufenthaltsräume. Böhrnsen begrüßte, dass das klassizistische Gebäude demnächst für einen öffentlichen Zweck genutzt werde. In unmittelbarer Nähe zum Landhaus Louisenthal entsteht das neue Mühlenviertel auf dem früheren Telekomgelände. Dort, wo gegenwärtig die Reste des Abrisses der großen Gebäude abgetragen werden, entstehen - wie berichtet – in den nächsten Jahren bis zu 290 Wohneinheiten. Geplant sind Mehrfamilien- und Reihenhäuser sowie Gewerbebauten unter anderem für kleinteiligen Einzelhandel.
"Einzelne Mehrfamilienbauten sollen komplett an einen Kapitalanleger vermittelt werden", kündigte Uwe Schierloh von der Entwicklungsgesellschaft Domoplan an. Diese könnten dann als Mietwohnungen angeboten werden. Böhrnsen äußerte sich erfreut über diese Entwicklung. "Dieses Projekt ist in jeder Hinsicht positiv", sagte der Bürgermeister. "Es ist gut, dass der Bauträger den öffentlichen Wohnungsbau als wichtigen Teil ansieht." Das Mühlenviertel bediene ein mittleres Preissegment und passe in den Stadtteil. Um den Mietwohnungsbau im unteren Segment voranzutreiben, stelle das Projekt einen Anreiz dar und sei "ein Stück weit beispielhaft", so der Bürgermeister.
Anschließend besuchte er die Altenpflege- und Begegnungsstätte Johanniterhaus, die gerade erst baulich erweitert wurde.Er nahm sich Zeit für Gespräche mit Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern des Hauses. So besuchte er Annemarie Ulrich, Mutter von Dompastor Peter Ulrich, in ihrem Pflegezimmer. Böhrnsen lobte die neuen, großzügigen Räume des Hauses. Die stellvertretende Heimbeiratsvorsitzende Marie-Luise Ebhardt berichtete ihm, dass sich viele Bewohnerinnen und Bewohner "das Johanniterhaus gezielt aufgrund des christlichen Leit- und Menschenbildes ausgesucht haben". Das abwechslungsreiche Programm der Begegnungsstätte am Johanniterhaus erläuterte deren Leiter Hartwig Claus dem Bürgermeister.
Letzte Station des Stadtteilbesuches war die Botanika. Die Besucherentwicklung sei in jüngster Zeit erfreulich, berichtete die Geschäftsführung. Allerdings gebe es auch den Wunsch nach Verbesserungen im älteren Ausstellungsbereich. Böhrnsen nahm diesen Wunsch auf und verwies darauf, dass die Ressorts Wirtschaft sowie Umwelt, Bau und Verkehr schon gemeinsam an möglichen Verbesserungen arbeiten.
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