Schon vor den Sommerferien hatte die Wilhelm-Focke-Oberschule in Horn den Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen geprobt. „Wir haben die Klassen in Halbgruppen eingeteilt“, sagt der neue Schulleiter Wolfgang Kirst. In der einen Woche wurde die eine Hälfte unterrichtet, in der nächsten die andere. „Wir hatten damit gerechnet, dass es nach den Ferien so gehandhabt würde.“ Ein Irrtum, wie sich inzwischen gezeigt hat: Im neuen Schuljahr setzt das Bildungsressort auf den Regelbetrieb, von einem Schulbetrieb unter „annähernd regulären Bedingungen“ ist im aktuellen Brief an die Eltern die Rede. „Für uns ist das eine große Herausforderung“, sagt Kirst.
An den Schulen in der Stadt Bremen werden im neuen Schuljahr 54.700 Schülerinnen und Schüler lernen, in Bremerhaven sind es etwa 16.000 Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht beginnt laut Kultusministerium in Hannover in Niedersachsen für knapp 850.000 Kinder und Jugendlichen an den allgemein bildenden Schulen sowie rund 250.000 Berufsschüler. Zudem werden am Sonnabend etwa 72.500 Erstklässler eingeschult, das sind 2500 mehr als vor einem Jahr.
Abgesagte Kennenlern-Tage, ausgefallene Eingangsuntersuchungen, ausgesetzte Sprachtests, dafür aber besondere Hygiene- und Verhaltensregeln – die Pandemie sorgten dafür, dass Bremens und Niedersachsens Erstklässler zu Beginn ihrer Schulkarriere vor der ersten großen Prüfung stehen.