Horn-Lehe. Im Zuge der Schulaktion "Klasse-Frauen: Lernen mal anders" zum Internationalen Frauentag besuchten bekannte und weniger bekannte Bremerinnen insgesamt 15 Bremer Schulen, um den Schülern von sich und ihrem Werdegang zu berichten. Diskutiert wurde vor allem über eines: die Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Landesdatenschutzbeauftragte Imke Sommer war zu Gast in der Wilhelm-Focke-Oberschule.
Horn-Lehe. Die beiden Moderatoren Etienne Cevin Bohnhorst (18) und Tim Yelle Lieder (16) machen sich bereit. Die letzten Schüler huschen auf ihre Plätze, dann geht es los. Es ist kein normaler Schultag in der Wilhelm-Focke-Oberschule. Heute ist die Landesdatenschutzbeauftragte Imke Sommer zu Gast, um von ihrem Werdegang zu berichten. Sie beteiligt sich an der Schulaktion "Klasse-Frauen: Lernen mal anders", die zum zweiten Mal von der Senatorin für Bildung und der Bremischen Gleichstellungsstelle veranstaltet wird.
"Es gibt noch immer viele Situationen, in denen es Frauen schwerer haben", beginnt die Landesdatenschutzbeauftragte. "Die Idee, dass Frauen zu Hause am Herd bleiben, ist noch nicht tot." Darüber möchten die beiden jungen Moderatoren mehr erfahren. "Glauben Sie, dass die Hausfrau ausstirbt?", fragen sie. "Ich denke nicht", sagt Imke Sommer, "wahrscheinlich ist die traditionelle Hausfrau ausgestorben, aber nicht ihre Tätigkeiten."
Zu ihrem derzeitigen Beruf ist Sommer ganz unspektakulär gekommen. "Ich habe mich beworben", sagt sie. "Die einzige Voraussetzung war, dass ich Juristin bin." Seit nun drei Jahren ist sie Datenschutzbeauftragte, 2009 wurde sie von der Bremischen Bürgerschaft gewählt. "Vorher war ich in der bremischen Verwaltung tätig", berichtet sie.
Die Schüler hatten sich schon im Vorfeld mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit Rollenbilder in der heutigen Gesellschaft eine Rolle spielen.
Um sich dem Thema anzunähern, haben die Klassen bekannte Frauen porträtiert, die sich für eine Gleichstellung von Männern und Frauen engagiert haben. Die Ergebnisse auf gelben DIN-A4-Zetteln mit Foto und Text hängen an einer blauen Wäscheleine. Von Katharina der Großen über Anne Frank bis hin zu Rosa Luxemburg und Alice Schwarzer sind einige große Namen vertreten. Was hätten sie wohl zum sozialen Netzwerk Facebook gesagt?
Überhaupt möglich gemacht hatte die Diskussionsrunde Lehrerin Adrienne Körner, die sich regelmäßig für Jugendprojekte starkmacht. "Für viele war diese Schulaktion neu", sagt sie. "Nur die beiden Moderatoren Etienne und Yelle waren aufgrund anderer Diskussionsprojekte bereits geübter."