Der Dauerbrenner „Bäderkonzept“ bleibt der Ortspolitik in Horn-Lehe erhalten. Bei der konstituierenden Sitzung an diesem Donnerstag wird das Thema erneut eine Rolle spielen. Die CDU hat einen entsprechenden Antrag vorbereitet, der sich auf das Unibad bezieht. Aber auch die Baustelle auf dem Gelände des Horner Freibades gerät erneut in den Fokus.
Dort sind seit einigen Monaten vorbereitende Arbeiten für den Neubau eines Hallenbades und eines kombinierten Außenbeckens für Schwimmer und Nichtschwimmer im Gang. Über den Zuschnitt des Beckens und die Größe der Liegewiese auf dem recht überschaubaren Gelände war in der Vergangenheit intensiv diskutiert worden. Die Abmessungen schienen klar, doch jetzt hat sich herausgestellt, dass der Schwimmbadneubau voraussichtlich um etwa zehn Meter nördlich versetzt werden muss. Grund ist ein Hochspannungskabel, das erst bei den Erdarbeiten entdeckt worden war. Dies hat wahrscheinlich zur Folge, dass der Liegebereich um rund 600 Quadratmeter schrumpft.
Ein Umstand, der den Horn-Leher CDU-Vorsitzenden Stefan Quaß aufregt. „Diese Änderung an der bestehenden Planung ist der breiten Öffentlichkeit bis heute nicht mitgeteilt worden. Alle mit dem Neubau des Horner Bades befassten Gremien hätten hierüber unverzüglich informiert werden müssen, was meines Wissens nach nicht geschehen ist“, so Quaß. Nach den bereits bekannt gewordenen Kostensteigerungen führe der Senat „damit alle in der Vergangenheit stattgefundenen Informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungen ein weiteres Mal ad absurdum“.
Horner Bad ist kein gleichwertiger Ersatz für das Unibad
Die CDU will zudem ein neues Votum zum Unibad erzwingen, das im Bäderkonzept des Senats aus dem Jahr 2014 als Auslaufmodell gilt. In ihrem Antrag geht sie davon aus, „dass die neue Schwimmhalle am Horner Bad aufgrund ihrer geringen Kapazitäten nicht die tatsächlichen Bedarfe von Vereins- Schul- und Freizeitsport als Ersatz für das Unibad gleichwertig abdecken kann“. Vor diesem Hintergrund soll die Sportsenatorin aufgefordert werden, ein Konzept für den Weiterbetrieb des Unibades zu erarbeiten.
Stefan Quaß rechnet sich für den Antrag der CDU angesichts der veränderten Mehrheitsverhältnisse im Horn-Leher Beirat Chancen aus, dass sich das Stadtteilparlament erstmals seit der Vorlage des Bäderkonzepts für den Erhalt des Unibades ausspricht – vorausgesetzt, der Vertreter der Linken zieht mit. Die Linken hatten in ihrem Wahlprogramm ebenfalls für den Fortbestand des Unibades plädiert, sind auf Bürgerschaftsebene aber neuerdings in eine Koalitionsdisziplin eingebunden.
Die öffentliche Beiratssitzung beginnt um 19 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde, Horner Heerstraße 28.