Das ist der Gedanke: Den Kindern helfen, die woanders keine Hilfe bekommen“, umschreibt Wolfgang Heilmann die Arbeit der Organisation „Kiwanis“. Weltweit gehören mehr als 600 000 Menschen dieser Freiwilligenorganisation an, und Wolfgang Heilmann ist der Präsident des „Kiwanis Clubs Bremen Ginkgo“.
Seit zehn Jahren gibt es nun den „KC Bremen Ginkgo“. Er ist einer von vier Kiwanis-Clubs in Bremen. Seine Besonderheit: Es gibt sowohl Frauen als auch Männer im Ginkgo-Club, was in der Kiwanis-Welt nicht üblich ist, denn normalerweise sind entweder nur Frauen oder nur Männer Mitglieder.
„Das Ginkgoblatt ist gewissermaßen doppelt, zwei gehören zusammen“, beschreibt Wolfgang Heilmann die Bedeutung der Namensgebung des Clubs, der sich alle vier Wochen in der Munte am Stadtwald trifft. 19 Mitglieder aus unterschiedlichen Berufsgruppen sind es, die dann anstehende Projekte besprechen, aber auch andere Menschen einladen, damit diese Vorträge halten.
Der Name „Kiwanis“ ist indianischen Ursprungs: „Nunc Kee-wanis“ bedeutet frei übersetzt „Wir haben Freude daran, aktiv zu sein“. „Die Leute im Club sind im Laufe der Zeit Freunde geworden, wir reisen zusammen oder besichtigen etwas“, erzählt Wolfgang Heilmann.
Doch das Hauptanliegen für diesen Club ist, Kindern zu helfen: „,Serving the children of the world’, alle Projekte sind darauf ausgerichtet. Wo andere Organisationen nicht schnell genug eingreifen können, springen wir ein“, erzählt Heilmann. Das Geld für die Projekte erwirtschaftet der Club durch Benefizkonzerte oder Sommerfeste: „Im vergangenen Jahr kam Thomas Reiter zum Fest, er hat von seinen Erlebnissen in der Raumkapsel berichtet“, erinnert sich der Bremer. Doch auch zu anderen Anlässen sammelt der Club Geld: „,Schenkt uns nichts, sondern spendet’, sagen wir bei Geburtstagen, Hochzeiten oder auch Beerdigungen.“
Eines der größten Projekte, das bereits seit Jahren läuft, ist das „Puppenprojekt“: Dabei erhalten kranke Kinder der Professor-Hess-Kinderklinik bei ihrer Aufnahme eine kleine, weiße Puppe, die sie eigenständig bemalen dürfen. Darüber hinaus wird den Kindern anhand der Puppe die anstehende Behandlung erklärt.
Das einzige Projekt, das nicht nur für Kinder aus Bremen bestimmt ist, wird in Hamburg im Traumatherapiezentrum „Ankerland“ umgesetzt. Die dortigen stark traumatisierten Kinder werden ambulant mit verschiedenen Therapien behandelt, etwa mit Bewegungs- und Musiktherapie.
Viele Kinder haben von Geburt an Diabetes, worunter viele Familien leiden. Der Club ermöglicht es durch seine finanzielle Beteiligung, dass sich die Kinder mit ihren Familien über das Wochenende in einem ländlichen Gutshof treffen und sich austauschen können.
Die Gesamtschule Ost hat sich seit mehr als zehn Jahren unter anderem der Musik verschrieben und ist mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen eine erfolgreiche Partnerschaft eingegangen. Ab und an kauft der Kiwanis-Club Musikinstrumente, die dann von weniger wohlhabenden Schülern genutzt werden können.
Und auch Sport wird gefördert: „Wir haben besondere Golf-Abschlagplätze für Kinder im Rollstuhl bauen lassen“, berichtet Wolfgang Heilman von der Aktion im Golfclub Lilienthal. Die Bremer Sportjugend wird ebenfalls unterstützt: „Viele Kinder können die Beiträge nicht bezahlen, doch es ist wichtig, dass die Kinder in die Vereine hineinkommen“, sagt der Ginkgo-Clubpräsident. Daher beteiligt sich der Club am Projekt „Kids in die Clubs“.
Dass der Bedarf an solch einem Engagement größer wird, glaubt Wolfgang Heilmann indes nicht: „Wohl aber bei Kindern mit Migrationshintergrund. Zum Teil helfen wir mit Sprachunterricht. Das machen wir dann aber selber. Ansonsten gibt es eher einen konstanten Bedarf, den wir abdecken.“
Weitere Informationen
Neue Mitglieder sieht der Kiwanis-Club Bremen Ginkgo gerne. Unter kc-bremen-ginkgo@web.de oder Telefon 25 33 15 ist eine Kontaktaufnahme möglich. Weitere Informationen sind unter http://www.kiwanis-bremen-ginkgo.de/ zu finden.