Erleichterung und Aufatmen in den Beiräten Mitte und Findorff. Die Lage im Findorff-Tunnel dürfte sich künftig klären.
„Das Problem hat uns mindestens seit zehn Jahren beschäftigt. Dieser Tunnel ist einfach immer eine Barriere für die Innenstadt gewesen. Da haben wir mit dem wunderschön gestalteten Friedenstunnel wirklich Glück gehabt“, seufzte denn auch Joachim Musch von den Grünen, Sprecher des Fachausschusses Bau und Verkehr des Beirates Mitte.
Die Situation sei auch in anderen Bremer Tunneln nicht zufriedenstellend. Trotz des für den Deetjen-Tunnel erdachten, neuen Beleuchtungskonzeptes sei die Situation dort noch immer unbefriedigend, ist sich Joachim Musch mit Dirk Paulmann (CDU) einig. Das Problem ist altbekannt: Der extrem schmuddelige, verrußte, dunkle Findorff-Tunnel ist seit langem ein Angstraum.
Und er ist für viele Passanten, Radfahrer und vor allem auch Schülerinnen und Schüler die zentrale Verbindung zwischen der Bahnhofsvorstadt und Findorff. In beiden Ortsteilen tut sich zurzeit viel, beispielsweise durch die geplante Umgestaltung des Bundeswehrhochhauses. Besonders schlimm ist die Beleuchtungssituation sogar tagsüber. Abends ist der Tunnel durch orangefarbene Lichtquellen ausgeleuchtet, das allerdings auch unzureichend.
Mitglieder aus den Fachausschüssen Bau & Verkehr haben nun in einem Arbeitskreis einstimmig eine Lösung erzielt. Für den Beirat Mitte waren dort Waltraut Steimke und Joachim Musch von den Grünen sowie Dirk Paulmann von der CDU vertreten. Die Ergebnisse wurden schon einmal vorab im Fachausschuss Bau und Verkehr des Beirates Mitte erläutert.
Offizielle Vorstellung
Offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt werden sie auf der Sitzung des Beirates Mitte, am Dienstag, 3. Dezember, um 19 Uhr im Gebäude Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Außer der Schleifmühle 55-61.
Waltraut Steimke trug bereits die Ergebnisse im Fachausschuss vor. Zur Debatte gestanden habe eine billigere Variante, in der allerdings die bestehende Situation nur geflickt worden wäre, sagte sie. Nun wird es ein durchgehend neues, ökologisches Lichtkonzept mit LED-Leuchten in kühlem Blau geben, das im Auftrag von Rainer Imholze, Stadtplaner im Ressort Bau und Verkehr, vom Lichtplanungsbüro Christen erarbeitet wurde.
Die Summe von 100.000 Euro soll dafür vom Senat zeitnah bewilligt werden. Es sei auch darüber debattiert worden, ob es nicht möglich wäre, das Innere des Tunnels mit Kunst zu verzieren, so Steimke. Dieser Vorschlag habe sich allerdings als nicht umsetzbar erwiesen, da die permanent feuchten Wände dies verhinderten.
Peter Bollhagen von der FDP wollte wissen, weshalb es nicht möglich sei, den dreckigen Tunnel per Hochdruckreiniger zu säubern. Die Deutsche Bahn, die Eigentümerin des Tunnels ist, habe argumentiert, dass man Bedenken habe, dass dann sämtliche Leitungen herunterfallen könnten, so Joachim Musch. Dirk Paulmann erläuterte, dass die kostengünstigere Variante sowieso bald wieder hinfällig geworden wäre.
Denn neben der Reparatur der Grundausleuchtung hätte ohnehin die marode Steuereinheit, die aus dem Jahr 1981 stammt, erneuert werden müssen. Zudem seien die modernen LED-Lichter energieeffizienter als die alte Beleuchtung.
Der Vertrag zwischen der SWB und der Stadt Bremen läuft noch bis zum Jahr 2024. Die Senatorin für Klimaschutz wird nun mit der SWB verhandeln, damit dieser Vertrag möglichst zeitnah für das neue Konzept umgewandelt wird.
Der Beirat Mitte lädt für Dienstag, 3. Dezember, um 19 Uhr zur Beiratssitzung, Außer der Schleifmühle 55-61, ein.
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