In der Nacht zu Dienstag haben Unbekannte das Parteibüro der Grünen in der Altstadt mit Farbe besprüht. Die Eingangstür wurde mit gelber Farbe besprüht und auf die Glasfassade des Büros wurde der Schriftzug "Lützerath verteidigen" hinterlassen. Die Polizei Bremen ermittelt nun wegen Sachbeschädigung und bittet Zeugen der Tat, sich zu melden.
Das könnte der Schriftzug bedeuten
Der Energieversorger RWE plant Lützerath – eine kleine Siedlung in NRW – abzureißen, um den Tagebau Garzweiler auszubauen. Lützerath soll also dem Braunkohleabbau weichen. RWE hatte sich Anfang Oktober mit dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der Wirtschaftsministerin von NRW Mona Neubaur (ebenfalls Grüne) darauf geeinigt, acht Jahre früher als geplant die Braunkohleverstromung zu beenden. Die Siedlung Lützerath muss, laut dieser Vereinbarung, aber trotzdem weichen.
Aktivistinnen und Aktivisten der Initiative "Lützerath lebt" besetzen deswegen seit zwei Jahren die Siedlung. "RWE will das Dorf abreißen, um 650 Millionen Tonnen Braunkohle zu verfeuern", heißt es auf der Internetseite der Initiative. "Damit würde Deutschland das Pariser Klimaabkommen brechen. Das werden wir verhindern."
So reagieren die Grünen
"Sachbeschädigung ist eine inakzeptable Form des Protests", kommentiert Florian Pfeffer, Landesvorsitzender der Grünen in Bremen, den Vorfall. "Gewalt und Sachbeschädigung zur Durchsetzung politischer Ziele lehnen wir ab." Für einen Austausch und auch Streit stehe man auch im Hinblick auf den Kohleausstieg in NRW zur Verfügung.