Ursprünglich sollten angehende Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten in Bremen ab 2019 kein Schulgeld mehr zahlen. Rechtliche Hürden bei der Kostenübernahme durch die Krankenkassen hatten dies jedoch immer weiter verzögert. Auszubildende an drei der vier Therapieschulen in Bremen sind nun ab dem 1. Juni von den Kosten befreit, wie die Gesundheitsbehörde mitteilt. Das gelte auch für Schüler, die ihre Ausbildung vor dem Stichtag begonnen hätten. Außerdem erhielten sie wie alle Auszubildenden an öffentlichen Krankenhäusern ab dem Zeitpunkt des Trägerwechsels eine Vergütung.
Es handelt sich zunächst um die Physio- und Ergotherapieschule der Bremer Heimstiftung, Mobile Reha gGmbH und die Logopädieschule der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer (Wisoak). Für die drei Schulen übernehme der Klinikverbund Gesundheit Nord die mehrheitliche Trägerschaft. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Kassen die Kosten für das Schulgeld übernehmen, beziehungsweise sich daran beteiligen. Die vierte Schule, das private Bremer Lehrinstitut für Physiotherapie (Blipht), führe Gespräche mit einem Klinikbetreiber.
Seit Oktober vergangenen Jahres zahlen die Auszubildenden bereits weniger Schulgeld: Das Land hatte sich mit einem Zuschuss von 125 000 Euro für 2018 und mit 620 000 Euro für 2019 beteiligt. Derzeit bewege es sich noch zwischen 187 und 309 Euro im Monat. Die Schulgeldfreiheit sei angesichts des Fachkräftemangels wichtig, sagte Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Therapieschüler hatten im Dezember in der Gesundheitsdeputation dagegen protestiert, dass sich die Pläne immer weiter verzögerten und gefordert, dass das Land die Kosten komplett übernimmt.
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