Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KV) kritisiert in einem offenen Brief die Verteilung von Schutzmitteln an niedergelassene Ärzte. Demnach habe die KV in den vergangenen Wochen Lieferungen aus Bundesbeständen erhalten, heißt es in dem Schreiben. Die KV habe versucht, die ohnehin knapp bemessenen Schutzmittel wie Masken gerecht an die Ärzte zu verteilen. Doch damit sei seit dem 27. März Schluss. Die Auslieferung an die KV wurde ohne Rücksprache vom Land Bremen gestoppt und die Verteilung der Schutzmittel übernommen, schreibt Jörg Hermann, Vorsitzender der KV Bremen.
„Das ist faktisch nicht richtig“, sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher der Bremer Gesundheitsbehörde und weist die Vorwürfe zurück. „Es gab und gibt einen ständigen Austausch mit der KV.“ Vor dem 31. März war die Verteilung laut Fuhrmann so geregelt, dass den jeweiligen Ländern Schutzmittel vom Bundesgesundheitsministerium nach dem errechneten Bedarf zugeteilt wurden. Zusätzlich habe die Kassenärztliche Bundesvereinigung Schutzmaterial erhalten, das an die regionalen KVen geliefert worden sei. „Auf diese Weise haben wir zweimal die Schutzausrüstung geliefert“, so der Sprecher.
Anfang vergangener Woche gab es die Entscheidung, die Schutzmittel-Verteilung zentral zu regeln und somit auch den Anteil der KV zu übernehmen. „Das ist auch erfolgt. Am Montag gab es die dritte Lieferung an Schutzmitteln im fünfstelligen Bereich“, so Fuhrmann. Begründung für die zentrale Regelung: „Wir wollen eine faire Verteilung mit einem festgelegten Schlüssel sicherstellen.“ Diese erfolge über übergeordnete Vereinigungen, etwa das Sozialressort, den Hebammenverband sowie die KV.
Die Befürchtung, dass niedergelassene Ärzte dadurch benachteiligt werden könnten, wie die KV in dem offenen Brief schreibt, weist Fuhrmann zurück. „Wir tragen Sorge, dass alle niedergelassenen Ärzte Schutzmittel erhalten. Es geht nicht darum, der KV etwas wegzunehmen.“ Die vierte Lieferung solle in diesen Tagen erfolgen. Die zentrale Regelung hat laut Fuhrmann auch einen Vorteil für die KV. Das Land Bremen habe neben der Bestellung beim Bundesgesundheitsministerium auch eigene Bestellungen aufgegeben. „Mit der Zentralisierung der Verteilung hat die KV nun darauf Zugriff.“
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