Für das Tischtennis-Team von Werder Bremen steht am Sonntag ein Heimspiel auf dem Programm. Trotzdem muss die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas gut 130 Kilometer weit fahren, um die Partie gegen die Tischtennisfreunde Liebherr Ochsenhausen bestreiten zu können. Denn der Bundesligist aus Bremen hat sein Heimspiel an die SV Concordia Belm-Powe verkauft. Mit dem Tischtennisspiel eröffnet der Verein aus dem Osnabrücker Land seine Sporthalle, die die Gemeinde Belm kürzlich für mehr als eine Million Euro renovieren ließ.
Die Tischtennis-Mannschaft von Werder hat bereits öfter Heimspiele außerhalb Bremens ausgetragen. „Das ist jetzt schon eine gute Tradition. Wir spielen nun das dritte Mal ein Heimspiel auswärts. Das fing mit Papenburg an, dann kam Bruchhausen-Vilsen und jetzt in Belm-Powe“, sagt Werder-Team-Manager Sascha Greber. Solche Spiele seien eine gute Möglichkeit, um sich in der Region zu zeigen und zu den Fans zu kommen, die sonst zu den Heimspielen von weither nach Bremen anreisen würden.
Die Erfahrungen des Vereins mit solchen Spielen waren bisher durchweg positiv. „Papenburg und Bruchhausen-Vilsen waren ganz, ganz herzliche Gastgeber. Beide Veranstaltungen waren ausverkauft und es war eine unheimlich tolle Atmosphäre“, sagt der Manager. Deshalb freue man sich bereits sehr auf die Partie in Belm, zu der auch Hubertus Hess-Grunewald kommen wird. Vor Spielbeginn sei eine Ansprache von Werders Geschäftsführer geplant.
Die Initiative kam allerdings nicht von Werder, sondern von Alfons Stahmeyer, der selbst aktiv Tischtennis beim SV Concordia Belm-Powe spielt. Für den Verein habe sich die Frage gestellt, was man zur Eröffnung der renovierten Halle machen könne. „Da habe ich den Bürgermeister und unseren Präsidenten vom Sportverein gefragt, ob wir nicht ein Bundesliga-Tischtennisspiel als Highlight nach Belm holen wollen“, sagt Stahmeyer. Die beiden hätten dagegen keine Einwände gehabt. Deshalb habe er Kontakt zu Werder aufgenommen, da er Sascha Greber und Cristian Tamas gut kenne.
In doppelter Hinsicht eine besondere Partie
Hauptberuflich betreibt er ein Haushaltswarengeschäft und ist Vorstandsmitglied im Forum Belmer Unternehmen. Deshalb steht er im regen Kontakt mit anderen Geschäftsleuten im Ort. Auf diese Weise konnte Stahmeyer mehrere Sponsoren finden, um die finanziellen Mittel für die Bundesligapartie aufbringen zu können. Außerdem müssen Stahmeyer und sein Team für die nötige Infrastruktur sorgen.
"Am Freitag sind wir mit dem LKW nach Bremen gefahren“, sagt der Sportler. Aus der Hansestadt habe man den Original-Spieltisch, zwei weitere Trainingstische, sämtliche Umrandungen von Werder sowie einen speziellen Boden geholt, der in der Belm-Halle verlegt werde. Zusätzlich müsse der Verein für helleres Licht, schnelles Internet und genügend Stühle sorgen.
Für Werder ist die Begegnung in doppelter Hinsicht eine besondere Partie, zum einen wegen des Austragungsortes, zum anderen, weil es sich um das „Highlight-Spiel“ des Vereins handelt. „In der Tischtennis-Bundesliga ist es so, dass jede Mannschaft in diesem Jahr ein sogenanntes Highlight-Spiel ausrichten muss. Das heißt unter anderem, dass das Spiel mit mehreren Kameras im Internet übertragen und Live kommentiert wird“, sagt Greber. Die Partie in Belm sei dafür eine sehr gute Gelegenheit.