Habenhausen. Der Verlust ist für die Handballer des ATSV Habenhausen äußerst schmerzhaft: 223 Tore hat der Oberliga-Meister nach seinem Aufstiegsverzicht auf einen Schlag verloren - und zwar in Person des Rückraumschützen Derk Marien, der zum Drittliga-Aufsteiger TSG Hatten-Sandkrug gewechselt ist.
'Das sind die einfachen Tore, die wir jetzt kompensieren müssen', weiß Habenhausens Mannschaftsführer Muris Salkic um die Problematik der Mission 2010/11, die am Sonnabend mit dem Gastspiel bei der HSG Nordhorn II beginnt. Immerhin hat Marien knapp ein Viertel der Habenhauser Treffer erzielt, Tore, die bei den Blau-Weißen jetzt andere werfen müssen. Zum Beispiel Björn Wähmann, auf den im linken Rückraum jetzt eine deutlich gestiegene Verantwortung zukommt.
Offensive Deckung
Der Abgang von Goalgetter Derk Marien und Linkshänder Torben Schierenbeck (zum Ligarivalen SG Achim/Baden) im Rückraum hat für die Südbremer aber auch seine positive Seite, wie der neue Trainer Lars Müller-Dormann findet: 'Wir spielen jetzt einen schnelleren Ball, noch sauberer und eben auf eine ganz andere Art als vorher.'
Ein Blick auf die bisherigen Vorbereitungsspiele des ATSV lässt den Betrachter zustimmend nicken. Die Südbremer greifen inzwischen häufiger zur offensiven 3:2:1-Deckung, bei der die Flügelflitzer Eugen Mook, Fritz Hasper, Hauke Marien oder auch Kreisläufer Marcel Fischer sofort starten, wenn das Leder auf ihr Gehäuse fliegt. Intensiviert wurde auch die 'schnelle Mitte', um den noch jubelnden Gegner mit einem flotten Gegentreffer zu überraschend. Im rechten Rückraum machte zudem der aus der zweiten Mannschaft aufgerückte Linkshänder Sebastian Heller den Weggang von Torben Schierenbeck bis dato gut wett. Er hat allerdings Pech, dass er sich ausgerechnet vor dem Saisonstart einen mehrfachen Bänderriss im Fuß zugezogen hat und damit noch rund vier Wochen ausfallen wird.
Dass bei Habenhausen nach dem Gewinn der Meisterschaft nicht gleich wieder der Titel eingeplant werden darf, dafür sorgt allein schon die Besetzung der Spielklasse. Mit Achim/Baden, Neerstedt und Bremervörde sind starke Teams aus der dritten Liga abgestiegen, und mit Schwanewede/Neuenkirchen ist ein nicht zu unterschätzender Aufsteiger nachgerückt. 'Diesmal gibt es kein Kanonenfutter', sagt Müller-Dormann, der als Saisonziel einen Platz im oberen Tabellendrittel ausgibt. Ein wenig Sorge bereitet derzeit noch die Kadergröße von nur zwölf Spielern. Doch Abhilfe scheint in Sicht: Der ATSV steht zurzeit mit einem Rückraumspieler im Gespräch.
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