Schwachhausen. Ein eisiger Wind fegte am Valentinstag über den Schulhof des Hermann-Böse-Gymnasiums. Doch daran störten sich die mehr als hundert Schülerinnen und Schüler nicht, als sie gemeinsam im Rahmen der internationalen Kampagne "One Billion Rising" tanzten. Diese globale Aktion will ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Aus den Boxen erklang dazu der Song zur Kampagne "Break The Chain" (Brich die Ketten auf).
Im Vorfeld hatten die Tänzerinnen und Persönlichkeitstrainerinnen Prisca Samani und Edda Lorna die Schüler besucht und ihnen neben den Tanzschritten noch einiges mehr vermittelt. "Wir haben die Kinder und Jugendlichen über drei Wochen zu den Themen Gewalt, Grenzen setzen und Wertschätzung unterrichtet", sagt Samani. Ziel sei, Tabus zu brechen. "Wenn man sich selbst wertschätzt, dann ist man auch gewappnet gegen das, was von außen auf einen zukommt", sagt Lorna.
Nach der Tanzeinlage zeigten sich die Initiatorinnen sehr zufrieden. "Das war klasse, alle haben sehr gut mitgemacht", so Choreografin Samani. Für Jennifer Aberle aus der 11. Klasse war es der erste Flashmob. "Ich finde das gut. Es mobilisiert, wenn alle das Gleiche tanzen", sagt die Gymnasiastin. Der Flashmob auf dem Schulhof war eine Art Aufwärmtraining für die folgende Aktion, denn am Nachmittag ging es auf dem Bremer Marktplatz rhythmisch weiter. Doch nicht nur das. Samani: "Gemeinsam visualisierten wir eine Welt, in der Frauen und Mädchen wertgeschätzt werden und selbstbestimmt leben können." Die Initiatorinnen der Aktion in Bremen sind überzeugt davon, dass Wertschätzung ein Schritt auf dem Weg zu einem respektvollen Miteinander zwischen den Geschlechtern ist.