Eine Auseinandersetzung einer Großfamilie an der Straße Zum Alten Speicher hat am Montagabend in Vegesack zu Tumulten geführt, bei denen eine Frau von einem Auto mitgeschleift und ein Polizist im Gesicht verletzt wurde.
Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich bei den Beteiligten um Mitglieder eines Clans aus dem Umfeld der Grohner Düne. Das bestätigt die Polizei. Wie ein Beamter schildert, sollen die Mitglieder der Großfamilie auch der Polizei gegenüber sehr aggressiv aufgetreten sein. „Die Polizei Bremen duldet keine rechtsfreien Räume und wird die Verantwortlichen konsequent verfolgen“, heißt es aus der Pressestelle zu dem Vorfall von Montagabend.
Wie die Polizei am Dienstagmorgen berichtete, waren gegen 20.45 Uhr zunächst mehrere Frauen an der Straße Zum Alten Speicher aneinander geraten. Der Grund dafür soll die Beziehung einer 20-Jährigen mit einem verheirateten Mann gewesen sein. Nachdem die Ehefrau, die Mutter und die Schwester des Mannes mit der 20-Jährigen und ihrer Begleiterin Beleidigungen ausgetauscht hätten, wollte die 20-Jährige mit ihrer Begleiterin im Auto davonfahren. Nach der Schilderung der Beamten rissen aber die Ehefrau, die Schwester und die 63 Jahre alte Mutter des Ehemannes die Türen auf und zogen beide Frauen an den Haaren. Aus Angst setzte die Fahrerin das Fahrzeug zurück und schleifte dabei die Mutter, die von der Tür getroffen wurde, einige Meter mit.
Die Frauen im Wagen wollten flüchten, wurde aber laut Polizeibericht von weiteren verständigten Familienmitgliedern mit anderen Fahrzeugen eingekeilt und gestoppt. Die 20-Jährige rannte weg, ein 43 Jahre alter Mann verfolgte sie. Ein Polizist eilte wiederum dem 43-Jährigen hinterher. Dieser drehte sich dabei um, schlug dem Polizisten mit der Faust ins Gesicht und suchte Schutz in einer Menschenmenge von etwa 30 bis 40 Personen. Die Polizei zog daraufhin Einsatzkräfte zusammen und nahm den Schläger vorläufig fest.
Die 63-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Der 34 Jahre alte Polizist musste in einem Klinikum ambulant behandelt werden. Die weiteren Beteiligten erlitten nach derzeitigem Kenntnisstand nur leichte Verletzungen, wie herausgerissene Haare und Kratzwunden.
Alle Beteiligten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und der Durchführung von so genannten Gefährderansprachen entlassen. Es wurden unter anderem Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und einer Verkehrsunfallflucht gefertigt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
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Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 04 21/3 62 38 88 entgegen.