Bis zum Sommer ist es zwar noch etwas hin, doch das Bühnenprogramm des Vegesacker Hafenfestes steht schon jetzt. Jedenfalls so gut wie. Jürgen Löschen und Dieter Finck haben die ersten Bands im Dezember angeschrieben. Die beiden Hafenfestmacher sagen, dass die meisten Musikgruppen inzwischen verpflichtet sind. Rund 20 sollen es werden, die im Juni auftreten. Auf der Hafenfestseite im Internet werden bereits die Tage gezählt, bis die 41. Auflage der Feier eröffnet wird – auch wenn die Finanzierung noch nicht hundertprozentig gesichert ist.
Jürgen Löschen und Dieter Finck kennen es nicht anders. Seit Jahren setzen sie sich dafür ein, dass es die Feier gibt – und fast jedes Mal stellen sie sich die Frage, ob genügend Sponsoren und Geld für das Hafenfest zusammenkommen. Vor zwei Jahren sah es so aus, als würden die Unterstützer und die Summe, die sie aufbrachten, nicht reichen. Löschen und Finck suchten deshalb sogenannte Hafenfestretter: Sie ließen Anstecker herstellen, die Vegesacker für zehn Euro kaufen konnten. Diesmal, meint Löschen, sieht die finanzielle Situation deutlich besser aus. So viel besser, dass ihm zufolge keine außerplanmäßige Hilfe notwendig wird.
Erweitertes und neues Programm
Darum haben sich die Hafenfestmacher auch entschieden, schon mal öffentlich zu machen, was sie für die dreitägige Feier vom 5. bis 7. Juni bisher geplant haben – und was sie in diesem Jahr anders machen wollen. Laut Löschen soll das Programm für den Familiennachmittag, der am letzten Veranstaltungstag vorgesehen ist, sowohl erneuert als auch erweitert werden. Seine Devise lautet: Mehr Angebote, mehr Fläche. Der Mitorganisator spricht unter anderem von einer Tombola, die zum ersten Mal angeboten werden soll, aber auch von zusätzlichen Sitzgelegenheiten für Eltern und ihre Kinder auf dem Festgelände beim Hafenwald.
Ein größeres Programm für Familien bedeutet jedoch nicht, dass das für Partygänger kleiner wird. Löschen sagt, dass beim Hafenfest die Livemusik nach wie vor das Wichtigste ist. Dass die Zahl der Bands und Gruppen in diesem Jahr genauso hoch sein wird wie in den Jahren zuvor. Und dass fast alle Musikgenres bei der Feier für den Hafen vertreten sind: Pop, Schlager, Country, Rock, Jazz, Folklore – nach Löschens Worten eine Mischung, die bei den Besuchern gut ankommt und deshalb inzwischen erwartet wird. Genauso wie der Mix aus Bands, die zum ersten Mal in Vegesack auftreten, und Gruppen, die schon häufiger beim Hafenfest dabei waren.
Löschen freut sich, dass in diesem Jahr wieder mehrere Bands spielen werden, die noch nie einen Auftritt beim Hafenfest hatten. Eine von ihnen ist die Gruppe Wild Boys, eine Coverband aus Stuhr. Eine andere heißt Atomic Playboys. Der Hafenfestmacher sagt, die Hamburger Gruppe zwar schon mal engagiert zu haben, aber dass deren Konzert mindestens drei Jahre her ist. Auch die Bremer Band Unique steht nach längerer Hafenfestpause wieder auf der Programmliste. Laut Löschen kommen die meisten Gruppen aus dem Norden der Stadt und dem niedersächsischen Umland. Auch ein Discjockey ist wieder dabei. Er wird an der Signalstation auflegen.
Die Bands zu engagieren, ist für Löschen nur ein Teil seiner Arbeit. Der andere hat mit Verkaufsständen und Schutz für Besucher zu tun. Nach seiner Rechnung werden bei der Feier um die 50 Händler vertreten und an die 30 Securitykräfte an allen Veranstaltungsabenden beim Hafen und der Maritimen Meile unterwegs sein. Sie sollen dafür sorgen, dass die Feier friedlich bleibt und das generelle Flaschenverbot beim Hafenfest eingehalten wird. Seiner Meinung nach haben die Sicherheitsleute bisher einen guten Job gemacht. Bei Veranstaltungen ab einer bestimmten Größenordnung werden sie von den Behörden zur Auflage gemacht.
Allein im vergangenen Jahr kam Löschen auf 100.000 Hafenfestbesucher. Er geht davon aus, dass diese Zahl auch in diesem Jahr erreicht wird – wenn denn das Wetter mitmacht: Trocken muss es sein und nicht zu heiß. Temperaturen über 25 Grad Celsius, sagt der Hafenfestmacher, sind schlecht fürs Geschäft. Dann, meint er, bleiben die Menschen lieber im Haus, wo es kühl ist. Beste Bedingungen hatten Veranstalter und Besucher offenbar vor einigen Jahren. Damals kamen Löschen und Organisationspartner Finck auf rund 120.000 Feiernde – ein Wert, der bis heute Rekord ist.