Die Hansestadt Bremen im Spiegel der zeitgenössischen Kunst: Darum geht es bei einer Kooperationsausstellung vom 5. März bis 16. Juli. Die rund 140 in Bremen entstandenen Werke der Norddeutschen Realisten werden zeitgleich in drei Bremer Museen gezeigt: im Overbeck-Museum in Vegesack, im Hafenmuseum Bremen und im Vegesacker Geschichtenhaus.
In einer Zeit, deren Kunst geprägt ist von Digitalisierung, Materialmix und Abstraktion, malen die Norddeutschen Realisten „auf Sicht“, das heißt: Sie malen, was sie sehen. Als Landschafts- und Freilichtmaler überführen sie damit eine längst verloren geglaubte Tradition in die Gegenwart und entwickeln sie weiter, in ihrem je eigenen Stil.
Die Norddeutschen Realisten sind ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern, die sich seit rund 30 Jahren in wechselnder Besetzung treffen, um draußen zu malen. In mehrtägigen Symposien kommt die Gruppe an unterschiedlichen Orten zusammen, bevorzugte Motive sind meist norddeutsche Landschaften und maritime Themen. Die Symposien werden durch eine anschließende Ausstellung der Werke vor Ort sowie durch einen Katalog dokumentiert. Seit 1989 fanden mehr als 50 Symposien an der Nord- und Ostsee statt, außerdem in Schweden, Dänemark, Frankreich und Finnland, aber auch in Großstädten wie Hamburg, Berlin und Frankfurt. 2019 gewann die Gruppe den Publikumspreis der Nordart, einer jährlichen Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Schleswig-Holstein.
Erstmals malten die Norddeutschen Realisten nun in Bremen. Auf Einladung des Overbeck-Museums fanden im Juni und September 2022 gleich zwei Symposien in der Hansestadt statt: Margreet Boonstra, Tobias Duwe, André Krigar, Meike Lipp, Mathias Meinel, Lars Möller, Frank Suplie, Till Warwas und Corinna Weiner malten Bremer Motive – vom Bunker Valentin in Farge bis zur Rolandmühle in der Überseestadt, von Knoops Park in Lesum bis zum Osterdeich, von der Alten Hafenstraße in Vegesack bis zum Bremer Rathaus.
Die Ausstellung verbindet den hohen Wiedererkennungswert der Motive mit Kunstgenuss, ergänzt durch ein vielfältiges Begleitprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen und Malworkshops. Ausstellungseröffnungen sind für Sonnabend, 4. März, um 14 Uhr im Overbeck-Museum (Alte Hafenstraße 30) und um 16 Uhr im Geschichtenhaus (Zum Alten Speicher 5A) geplant. Am Sonntag, 5. März, wird die Ausstellung im Hafenmuseum (Am Speicher XI 1) um 11 Uhr eingeweiht. Die Künstlerinnen und Künstler werden bei den Veranstaltungen anwesend sein.