Nachdem das traditionelle Nikolausturnier der Rhythmischen Sportgymnastik des Niedersächsischen Turnerbundes und die mit ihm verbundene Talentsichtung im vergangenen Jahr bereits pandemiebedingt ausgefallen war, war in diesem Jahr zunächst ein Präsenzwettkampf in Hannover geplant. Aufgrund der wieder angestiegenen Coronazahlen konnten diese Planungen aber nicht mehr realisiert werden. Kurzerhand bot der NTB das Turnier als Onlinevariante an, an der dann alle bereits gemeldeten Vereine auch teilnahmen.
Hierzu wurden die Übungen der sechs bis zehnjährigen Nachwuchs-Gymnastinnen in den Heimtrainingshallen unter Wettkampfbedingungen aufgezeichnet und dem NTB eingesendet. In einer Onlinekonferenz wertete ein Kampfgericht diese Übungen anschließend aus. Es nahmen Gymnastinnen aus den Bezirken Hannover, Braunschweig und Lüneburg teil – insgesamt wurden 75 Übungen geturnt. Das stärkste Meldeergebnis verzeichnete mit 24 Aktiven die Gymnastik-Riege der SG Platjenwerbe – der TV Schwanewede nahm mit vier Aktiven teil.
In der jüngsten Riege (KLK 7/Zweikampf) siegte Amelia Kay von der SG Platjenwerbe (14,200 Punkte). Ohne Handgerät und mit dem Seil überzeugte der talentierte Schützling von Joelle Uecker und Kim Sauerbaum das Kampfgericht mit sauber vorgetragenen Körperelementen, tänzerischem Geschick und guter Gerätetechnik. Silber errang ihre SGP-Kollegin Elli Berschimenski (12,467).
Beide Gymnastinnen stammen aus der Platjenwerber Nachwuchsgruppe, die unter den aktuellen Vorzeichen bereits unter Coronabedingungen ins Leben gerufen wurde und die ersten Trainingseinheiten ausschließlich im Videomodus absolvierte, "was den hier gezeigten Leistungen besonderen Respekt entgegenbringt", meinte die SGP-Trainerin Sabrina Tietjen.
Im Schnupperwettkampf mit einer Übung (KLK 7) erreichte Leni Stelljes (5,867/SG Platjenwerbe) Rang zwei hinter Sara Jahnschreck vom TSV Obernjesa (Göttingen). Dritte wurde Lina Knüppel (5,517/SGP). Weitere Platzierungen: 4. Merle Mangels (5,500), 5. Alexia Neschutin (5,383), 7. Elisa Danger (4,116/alle SGP).
Nur eine Gymnastin wagte sich in der Kinderleistungsklasse 8 an den Wettkampf – mit drei Geräten. Hier schaffte die siegreiche Emmely Knor vom TV Schwanewede 22,517 Zähler. Einen tollen Wettkampf zeigte in der KLK (8 Jahre mit zwei Geräten) Lara Fischbach (SGP). Mit 17,967 Punkten turnte sie sich ohne Handgerät und mit dem Ball auf Rang zwei und musste sich nur der Konkurrenz aus dem Raum Hannover geschlagen geben. "Lara überzeugte mit einer konzentrierten und eleganten Ausführung und brachte auch mit dem Gerät Ball ihr Programm sicher auf die Matte", äußerte sich ihre Trainerin Dana Czalnik.
Die beste Ballübung in diesem Feld zeigte die Platjenwerberin Johanna Karsch. Weitere Resultate: 4. Maya KC (16,484/TVS), 5. Lenja von der Heyde (16,466/TVS), 6. Johanna Karsch (15,716/SGP), 7. Florentine Bortmann (14,933/SGP), Helena Schnakenberg (14,634/SGP).
Kleine Ausführungsfehler
Auf Goldkurs lag in der Kinderleistungsklasse 9 Emilia Stelljes (SGP) (15,683). Mit 7,650 Punkten ging die Gymnastin, die von Leandra Ahlers trainiert wird, in Führung. Stelljes zeigte bereits eine hohe Dynamik, große Bewegungsweite und kraftvolle Elemente in ihren Übungen. Kleine Ausführungsfehler mit den Keulen schlugen jedoch mit Abzügen zu Buche, sodass es am Ende Silber hinter Alexandra Pokutnev (TuS Ricklingen) wurde. Bronze ging an Joulia Muhajer (15,567/SGP), die in den vergangenen Monaten einen erfreulichen Leistungssprung verzeichnete. Muhajer überzeugte mit einer sehr guten Gerätetechnik, was sich auch in ihrer Keulenübung zeigte, die schließlich auch die beste des Feldes war (9,400). Weitere Ergebnisse: 4. Janne Dohr (15,317), 5. Leona Krause (14,850), 6. Mina Haake (14,383/alle SGP).
Die ältesten Gymnastinnen (SWK 10, zwei Übungen) absolvierten ihr letztes Nikolausturnier und wechseln in der kommenden Saison dann in die Qualifikationswettkämpfe. Einen tollen Wettkampf zeigte die Platjenwerberin Marie Lou Bortmann, die sich dank einer sauber und musikalisch exakt geturnten Übung ohne Handgerät an die Spitze des Feldes setzte. Die Gymnastin, die von Caterina Czalnik und Laura Harders trainiert wird, erturnte insgesamt 13,250 Punkte. Die stärkste Keulenübung des Feldes konnte Tilda Schüler zeigen, die sich am Ende über die Silbermedaille freute (13,217/SGP). Auf dem dritten Rang landete Lenja Hollmann (13,083/TVS) vor Louisa Fischbach (12,566), Emma Ehrhardt (12,500), Elisabeth Hottmann (10,217) und Lilian Berschimenski (10,183/alle SGP).
"Das Nikolausturnier ist für uns der wichtigste Wettkampf im Nachwuchsbereich, da dies für die Gymnastinnen der momentan einzige offizielle Vergleich auf Landesebene ist. Der Blick über den Tellerrand hin zu den anderen Vereinen hat in den vergangenen zwei Jahren ganz besonders gefehlt und so sind wir froh, dass die Talentsichtung wenigstens digital stattfinden konnte. Spannend wird es nun wieder bei den Bezirksmeisterschaften im kommenden März. Da das Nikolausevent noch nicht vollständig nach den neuen Wertungsvorschriften beurteilt wurde, können hier die Karten noch einmal ganz neu gemischt werden", ergänzte Sabrina Tietjen.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!