Debatte über den Liegeplatz Offener Brief zum Schulschiff Deutschland

Die Kontroverse um die Schulschiff Deutschland geht in die nächste Runde. Nun richten sich einige Vegesacker Funktionäre und Vereinsmitglieder direkt an den Vorstand des Schulschiffvereins.
22.03.2021, 09:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Offener Brief zum Schulschiff Deutschland
Von Björn Josten

Immer mehr Menschen setzen sich für einen Verbleib des „Schulschiffes Deutschland“ am Liegeplatz Vegesack ein. Am gestrigen Sonntag war die Causa sogar Thema in einem Gottesdienst. Zudem ist nun ein offener Brief formuliert worden. Adressat ist der Vorstand des Schulschiff-Vereins.

Darin gehen die Unterzeichner den Vorstand an und werfen ihm mangelnde Diskussionsbereitschaft vor: „Mit Ihrer Vorgehensweise missachten Sie eklatant die vielfachen Wünsche von Mitgliedern, innerhalb der Mitgliedschaft einen transparenten Diskussionsprozess zu organisieren, der den Mitgliedern die Möglichkeit gibt, eine Entscheidung nach Abwägung allen Für und Wider zu treffen“, heißt es in dem Schreiben.

Die Liste der Unterzeichner ist zwar überschaubar, doch die Riege der Unterstützer liest sich wie ein Auszug aus dem Who is Who von Vegesack. Das von Peter Nowack, Kapitän Heino Bauer und Norbert Lange-Kroning, die sich als Mitglieder des Schulschiff-Vereins bezeichnen, unterzeichnete Schreiben wird offenbar von zahlreichen weiteren Personen unterstützt.

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Die angefügte Liste umfasst Heiko Dornstedt (Ortsamtsleiter Vegesack), Rolf Noll (Vorsitzender Kutter- und Museumshaven Vegesack), Thomas Rutka (Vorsitzender MTV Nautilus), Hanna Struthoff (Schulschiff Deutschland-Chor), Jörn Gieschen (Geschäftsführer Vegesack Marketing), Anne Köhler (Geschäftsführerin Vegenet) Helle Rothe und Silvia Clauss (beide Vegesacker Geschichtenhaus),Wolfgang Kiesel (Herausgeber Vegesack-Maritim), Volker Keller (Pastor Vegesacker Stadtkirche), Jürgen Löschen (Vorstand Vegesacker Hafenfest) und den Vorstand des Schiffervereins Rekum und Umgegend.

Sie kritisieren den Vorstand des Schulschiff-Vereins über die Liegeplatzdebatte hinaus sehr grundsätzlich. „Was uns als engagierte Bürgerinnen und Bürger des Bremer Nordens besonders missfällt, ist die Tatsache, dass Sie kein gutes Haar am Bremer Norden, an Vegesack und an der Bremer Politik lassen, die seit Jahren mit viel finanzieller Unterstützung auch für die ,Schulschiff Deutschland' einen guten wirtschaftlichen Rahmen geschaffen haben“, schreiben sie. Die Verankerung des Schulschiffs an der Maritimen Meile sei in den vielen Jahren durch öffentliche Mittel und Spenden der Menschen unterstützt worden. Und weiter: „Wir vermissen seit Jahren echtes Engagement in den vielen Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Entwicklung des Stadtteils beschäftigen, die konstruktive Zusammenarbeit mit Event- und Touristikpartnern, die Öffnung für neue Erlebniskonzepte und moderne Marketingmethoden.“

Gegenüber den Mitgliedern sei der Umzug von Vegesack nach Bremerhaven als Allheilmittel für die Zukunft des Schiffes dargelegt worden; ohne jedoch Planungsdaten zu nennen. Es gebe weder Informationen über die ausgehandelten Geschäftsbedingungen mit der Seestadt noch eine Aussage darüber, was passieren würde, wenn es weiterhin eine negative Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben gebe. Schließlich fordern die Unterzeichner den Vereinsvorstand auf, den jetzt eingeleiteten Prozess zu stoppen und die Gespräche mit dem Senat zu Ende zu führen.

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