Der Deich am Fuße des Lankenauer Höfts ist übersät mit Taschentüchern, es liegen Pizzakartons und Pappbecher herum. Im Gebüsch am Gebäude haben sich Plastiktüten verfangen. Kein schöner Anblick, finden Spaziergänger. „Überall liegt Dreck herum, das ist ein Trauerspiel für diesen schönen Platz, der von sehr vielen Menschen aufgesucht wird“, ärgert sich Leserin Margarete Becker in einem Brief an den WESER-KURIER.
Die neuen Eigentümer der ehemaligen Gaststätte von der BCS Gruppe kennen das Problem mit dem herumliegenden Müll, lassen sie über einen Pressesprecher mitteilen. Da das Gelände aber erst seit einigen Wochen in ihrem Besitz sei, könne das Thema „erst jetzt in Angriff genommen werden“, so die Auskunft.
Teil-Gelände bleibt öffentlich
Nur ein Teil der Halbinsel gehört den neuen Eigentümern: Der nord-östliche Teil zur Weser hin ist und bleibt öffentliches Gelände im Eigentum der Stadt. Der südliche Teil zum Neustädter Hafen hin ist ebenfalls öffentliches Gelände, wird aber ab Mai von den Eigentümern als Strandgelände genutzt. Die Gaststätte wird wie berichtet in den kommenden Wochen abgerissen und später ein neues Gebäude für Veranstaltungen und Gastronomie errichtet.
Am künftigen Strand werde ab Montag, 8. März, das Gelände von Abfall gereinigt, eingezäunt und fortan laufend saubergehalten, versichern die Eigentümer. „Für den nord-östlichen öffentlichen Teil besteht der Plan, in Kooperation mit der Initiative ‚Clean up your City Bremen‘ noch vor Eröffnung des Strandgeländes im Mai eine Aufräumaktion mit freiwilligen Helfern durchzuführen, die auch später wiederholt werden soll“, schreiben sie.
Auf dem städtischen Gebiet wiederum sind mehrere Beteiligte zuständig, für die Grünanlagen beispielsweise der Umweltbetrieb Bremen, für die Straßenreinigung vor dem Grundstück mit Kehrmaschinen die städtische Bremer Stadtreinigung (DBS). Die DBS kümmert sich nach eigenen Angaben auch im 14-Tage-Rhythmus um Streumüll in den Grünstreifen neben der Straße. „Durch die pandemiebedingte Situation und das zwischenzeitlich gute Wetter beobachten wir in vielen Gebieten, dass beliebte Ausflugsziele auch entsprechend verunreinigt zurückgelassen werden“, sagt DBS-Sprecherin Lena Endelmann.
Beschwerden im Ortsamt
Im Ortsamt Woltmershausen sind im August und September Beschwerden über Müll und kleinere Partys von Jugendlichen an der verlassenen Immobilie eingegangen, teilt der stellvertretende Ortsamtsleiter Mathias Reimann mit. Das Ordnungsamt und die Polizei seien daraufhin informiert worden. „Es herrscht also eine Sensibilisierung für das Thema“, so Reimann. Seitdem habe das Ortsamt nur äußerst sporadisch von Problemen gehört „und wir gehen davon aus, dass sich die Lage beruhigt hat“, schreibt Reimann.
Das bestätigt auch die Innenbehörde: „Insgesamt ist die Örtlichkeit sowohl aus polizeilicher Sicht wie auch aus Sicht des Ordnungsamtes derzeit unauffällig“, so Sprecherin Karen Stroink. Pandemiebedingt habe es in den vergangenen Monaten auch keine Anmeldungen für Freiluftpartys gegeben.
Müll stamme nach Ansicht der Woltmershauser Kops vorwiegend von Parkplatzbesuchern, die dort Essen von Schnellrestaurants zu sich nehmen. In Folge dessen komme es dort „unregelmäßig zu Vermüllung“, so Stroink. In diesen Fällen benachrichtige die örtliche Polizei die jeweils für die Entsorgung zuständigen Stellen.
Weitere Informationen
Sollte es auf öffentlichem Grund zu illegalen Müllanlagerungen kommen, dann können diese einfach unter Telefon 361 36 11 oder per E-Mail an info@dbs.bremen.de an den Kundenservice der Bremer Stadtreinigung gemeldet werden.