
„Manchmal ist es unerträglich“, schildert eine Dame den qualvollen Lärm aus Nachbarwohnung. Der Akustik- und Trockenbaumeister Udo Köhler rät ihr im „Bauraum Talk“, wie Verbesserungen erzielt werden können.
Seit viereinhalb Jahren berät und informiert der Verein Bauraum an der Friedrich-Karl-Straße Bauherrinnen und Bauherren in Gesprächsrunden, aber auch in der Dauerausstellung kann man sich übers Bauen informieren. Das Angebot reiche darüber hinaus, sagt Geschäftsführer Jürgen Schnier: „Wir machen bei der Beratung nicht halt.“ Bauraum hilft Kunden auch bei der Planung und vermittelt bei Bedarf qualifizierte Handwerker. „Was nützt die beste Beratung, wenn die Qualität schlecht ist?“, sagt Schnier. Die „Bremer Hausgespräche“, zu denen auch der „Bauraum Talk“ gehört, laufen seit neuestem als Kooperation mit der Initiative „Bremer modernisieren“.
Wenn es in einer Wohnung zu laut werde, weil Geräusche eindringen, seien Schallbrücken ein großes Problem, erklärt Udo Köhler: Bauteile, wie Rohre oder Fußbodenbeläge, die mit anderen Bauteilen eines Hauses verbunden sind, tragen Schall weiter. So kann man dann zum Beispiel den Nachbarn über sich gehen hören. Ein Wort fällt an diesem Abend immer wieder: Entkopplung. Die Entkopplung, also die Trennung von angrenzenden Bauteilen, sei ganz wichtig, sagt Udo Köhler.
Und noch etwas lernen die Zuhörerinnen und Zuhörer von dem Experten: „Schallschutz funktioniert nur nach den Prinzipien Feder und Masse.“ Der Untergrund, auf dem die Bewohner laufen, sollte eine federnde Schicht haben, damit Trittschall sich nicht ungehindert auf die Hausbestandteile ausbreitet.
Um den Schall zu mindern, dürfe es also keine festen Verbindungen zwischen den Bauelementen geben, und in Hohlräumen sollte eine möglichst schwere, absorbierende Einlage eingebracht werden. Styropor sei ein Schallverstärker. Entschließt sich also jemand, an der Wand zum Nachbarn eine schalldämmende Vorsatzschale anzubringen, so sollte die so aufgestellt werden, dass es keine Verbindung mit der Wand gibt – also einige Zentimeter vor die Wand.
Teppich oder Laminat? Diese Frage stellen sich viele. „Teppich ist eben durch seine Hochfaserigkeit ein guter Dämpfer. Teppiche werden auch in Trittschalldämmmaßen eingeteilt“, erklärt Udo Köhler. Doch auch bei allen Belägen, die in Klick-System verlegt werden, habe man eine gute Möglichkeit, Trittschall unterzulegen. Er rät aber ganz entschieden ab von dem „aufgeschäumten Zeug“, das herkömmlicherweise im Baumarkt für diesen Zweck angeboten wird. Das wirke nicht wirklich. Viel besser sei Kork – auch wenn er mehr koste.
Wenn zwischen Bodenbelag und Wand eine kleine Fuge frei bleibe, werde der Schall nicht übertragen. Und, so fügt Köhler hinzu, man solle nicht den Fehler machen, die Fußleiste direkt auf dem Bodenbelag anzubringen, dann entstehe wieder eine Schallbrücke. Lieber eine dünne Pappe zwischen Boden und Fußleiste legen, wenn man diese anbringt, und anschließend die Pappe wieder entfernen.
Im Nachhinein sei alles aufwendiger und in der Regel mit höheren Kosten verbunden. Udo Köhler rät daher, Schalldämmung vorausschauend zu planen: „Sehr gut ist, wenn man da schon in der Vorfeldphase Überlegungen macht, wenn man noch etwas ändern kann und nicht schon drin wohnt.“
Bauraum, Friedrich-Karl-Straße 96: Sonnabend, 15. Februar, von 11.30 bis 13.30 Uhr informieren Jörg Ewerth und Ralf Werlich bei „Bauraum Aktiv“ über „Moderne Heiz- und Gebäudetechnik – was braucht mein Haus?“. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Anmeldungen unter Telefon 52618951. Das Veranstaltungsprogramm steht auf www.bauraum-bremen.de.
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