
Gröpelingen·Fesenfeld. Der Spielplatz Stoteler Straße ist ein beliebter Treffpunkt alter Leute, im Lindenhofcenter stehen Bänke zum Ausruhen und bei Rossmann gibt es dort eine Lupe am Einkaufswagen. Muslimische Großeltern kaufen an der Gröpelinger Heerstraße gelatinefreie Gummibärchen für ihre Enkel - alles das sind Informationen aus dem ersten Bremer Stadtteilplan für Senioren, einem inspirierenden Wegweiser.
"Ob neue Interessen, veränderte Bedürfnisse oder körperliche Einschränkungen, im Alter gerät vieles in Bewegung", heißt es im Vorwort des Stadtplans. "Da ist es gut, wenn man die Möglichkeiten im eigenen Wohnumfeld kennt." In einer bunten aber übersichtlichen Mischung sind Cafés und Apotheken, Volkshochschule und Pflegeheime, Dienstleistungszentrum und Supermärkte mit Lieferservice, Geschichtswerkstatt und Einkaufszentren, Nachbarschaftstreffs und Postfilialen auf der Karte verzeichnet. Die ebenfalls eingezeichneten Bus- und Straßenbahnlinien, Taxiplätze und Fußgängerüberwege helfen, den jeweils praktikabelsten Weg zu finden.
Ein breiter Zusammenschluss
Hinter dem Plan steht ein breiter Zusammenschluss: Finanziert wurde er durch Mittel vom Sozialressort, der Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe, aus dem Programm Wohnen in Nachbarschaften (WiN) und der Stiftung Dr. Heines. Herausgeber sind der Verlag edition axent, der Verein Ambulante Versorgungslücken, der Gesundheitstreffpunkt West und die Fachstelle Alter der Bremischen Evangelischen Kirche. Der Arbeitskreis "Älter werden im Bremer Westen" hatte bereits einen Beratungsführer mit allen relevanten Einrichtungen für ältere Menschen vor Ort herausgebracht und begrüßte den Stadtteilplan als praktische Ergänzung und Begleiter für unterwegs.
Und vor allem dies zeichnet den Plan aus - dass Rentnerinnen und Rentner aus verschiedenen Bewohnertreffs und Volkshochschulkursen Tipps zur Alltags- und Freizeitgestaltung in Gröpelingen und Oslebshausen beigesteuert sowie das Format und die Gestaltung des Stadtplans auf seine Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit hin geprüft haben. "Ein Stadtteilführer lebt davon, dass er viele Mitmacher hat", sagt Stadtteilplan-Initiatorin Elsbeth Rütten, die Gründerin und Vorsitzende des Vereins Ambulante Versorgungslücken mit Sitz an der Humboldtstraße im Fesenfeld.
Für sie ist es etwas ganz Besonderes, dass gleich mehrere Beteiligte miteinander die Publikation entwickelt und jeweils etwas aus ihrem Bereich dazugegeben haben. Elsbeth Rütten will mit dem Plan "ansteckende Gesundheit erzeugen" und möglichst viele Seniorinnen und Senioren anregen, sich damit durch die Quartiere zu bewegen und darin die für sie persönlich wichtigen Orte zu ergänzen. "Damit", sagt Rütten gut gelaunt, "ist die Karte eigentlich der ideale Auftakt für das Europäische Jahr des aktiven Alterns 2012."
"Quadratisch, praktisch, gut: Der Plan ist gut lesbar, nicht zu groß und gut wegzustecken", sagte bei der offiziellen Präsentation in der Bibliothek West Ortsamtsleiter Hans-Peter Mester. "Der Plan ist eine Aufforderung, sich zu bewegen und offensiv mit dem Alter umzugehen, und ich glaube, dass einige darin etwas finden, was sie noch gar nicht kannten." Im nächsten Jahr sollen weitere Quartierspläne für Senioren folgen: Vier weitere Stadtteile sollen bereits Interesse angemeldet haben.
Der Stadtteilplan Gröpelingen-Oslebshausen ist kostenlos im Gesundheitstreffpunkt West, Lindenhofstraße 53, und in vielen anderen Einrichtungen in Gröpelingen und Oslebshausen erhältlich.
Das Büro des Vereins Ambulante Versorgungslücken, Humboldtstraße 126 (zwischen Horner Straße und der Straße Fesenfeld). Nähere Informationen über die Arbeit und die Unterstützer des Vereins gibt es im Internet auf der Website www.ambulante-versorgungsluecke.de. Gestern ist die zweite Auflage des Leitfadens "Gut vorbereitet..." erschienen, mit Check-Listen und Laufzettel zur Vorbereitung auf den ambulanten oder stationären Eingriff, den Reha-Aufenthalt und die Vorbereitung auf die Zeit der Genesung. Der neue Leitfaden hat 20 Seiten. Er kostet 3,95 Euro, bei Versand fallen zusätzlich zwei Euro Porto und Verpackung an. Die Geschäftsstelle ist in der Woche nach Weihnachten dienstags bis freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Beratungstermine nach Absprache. Die Telefonnnummern: 3809734 und 0163/4430020.
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