
Ein kleiner Weg soll Spaziergänger am Hafen des Segelvereins „Weser“, neben dem Weser-Stadion, zum Verweilen einladen. Er wurde im Zuge der Umbauten am Hafen angelegt, soll aber kein Ersatz für den geteerten Weg sein, erklärt der verantwortliche Landschaftsplaner Georg Heinemann. Spaziergänger gehen über das Gelände des Segelvereins direkt an der Weser entlang Richtung Osten. Das Gelände sei für die Allgemeinheit geöffnet, außer wenn Boote geslippt werden, sagt der Vereinsvorsitzende Jürgen Steinbach.
Jetzt noch mal raus und die schönsten Tage des Herbstes genießen – am Segelhafen neben dem Weserstadion gibt es mehr Gelegenheit dazu als früher (wir berichteten). Lange Jahre war das Ufer am Segelhafen zugewuchert. Ein Zaun versperrte den Zugang zum Wasser. Inzwischen ist das Ufer freigelegt und zugänglich gemacht.
Die Arbeiter hatten dabei mehr zu tun, als nur die alten Weiden zurückzuschneiden. Die alte Spundwand des kleinen Hafens ist marode. Sie wurde zwar stehen gelassen, aber mit Sandmatten verstärkt. „Die muss man sich wie Steppdecken vorstellen, nur dass in den Kästen eben Sand ist und keine Daunen“, erklärt der Landschaftsplaner Georg Heinemann vom Bremer Büro Kreikenbaum und Heinemann, das die Umbauten geplant hat. Auf die mit Sandmatten zugedeckte Spundwand wurde dann eine Schicht großer Steine gelegt. Das Problem, mit dem es die Planer und Bauarbeiter in diesem Hafen zu tun hatten, war die Tide. Durch Ebbe und Flut schwankt der Wasserstand mehrmals am Tag um einige Meter, das Wasser spülte das Ufer im Laufe der Zeit immer weiter aus. „Sie Strömung nagt am Ufer“, sagt Georg Heinemann.
Es waren auch schon etliche Bäume ins Wasser gefallen, weil der Boden unter ihnen weggespült worden war. Die Steine sollen jetzt größere Erosionen verhindern. Das gilt vor allem im Westen des Hafens, zu den Osterdeichwiesen hin. Dort sei das Ufer in den vergangenen Jahren schon um rund zehn Meter gewandert, sagt der Landschaftsarchitekt. Es sei im Zuge der Arbeiten abgeflacht worden, „damit das Wasser jetzt langsam aufläuft“. Da die Weser manchmal auch über ihr Ufer tritt, sind auch auf einem Stück über dem Ufer Steine ausgelegt worden.
Im Westen des Hafens kann sich die Natur ihren Platz durchaus zurückerobern, sagt der Landschaftsplaner. Dort habe man bewusst – auch auf Wunsch des damaligen Senatsbaudirektors Franz-Josef Höing – auf eine größere Bebauung verzichtet und es beim Aufschütten der Steine belassen. Zwischen den Steinen kommen bereits erste grüne Stängel hervor. Das sei gewünscht, sagt Georg Heinemann. Vielleicht sind die Steine ja irgendwann gar nicht mehr zu sehen, wenn ein grüner Teppich zwischen ihnen entstanden ist und sie zudeckt. Durch die Tide werden auch regelmäßig Nährstoffe und Pflanzensamen angeschwemmt, die das Grünen dort fördern. Natürlich müsse dort regelmäßig sauber gemacht und der Müll aufgesammelt werden, so der Landschaftsplaner, aber allzu sehr sollte der Mensch am westlichen Teil des Ufers nicht eingreifen. „Dort ist Pflege mit Augenmaß angesagt“, mahnt Heinemann.
Damit Menschen die neue Freizügigkeit am Hafen genießen können, wurde ein kleiner Weg rings um den Hafen herum angelegt. Der Weg wurde teilweise mit sehr dicken Kantensteinen eingerahmt, auf denen Menschen gern Platz nehmen können. „Das soll kein Ersatz für den festen Weg entlang des Osterdeichs sein, sondern ermöglichen, mal ans Ufer heranzutreten“, sagt Georg Heinemann. Man kann aber auch einen längeren Spaziergang an der Weser machen. Der Weg führt am Wasser lang über das Gelände des Segelvereins „Weser“ und knickt hinter den Plätzen des Tennisvereins Rot-Gelb nach rechts ab. Dort haben die Planer und Arbeiter eine stufenartige Plattform aus Betonsteinen am Weserufer eingebaut, auf der sich die Menschen sonnen und an schönen Tagen den Blick fast bis zur Wilhelm-Kaisen-Brücke schweifen lassen können. An der Plattform vorbei führt der Weg weiter am Fluss entlang, am Stadionbad vorbei Richtung Osten.
Der Weg über das Gelände des Segelvereins ist fast immer offen. Zwar gibt es Tore an beiden Zugängen zum Gelände, doch die seien nur zu, wenn die Vereinsmitglieder Boote aus dem Wasser holen, sagt der Vereinsvorsitzende Jürgen Steinbach. Dann wird ein Seil zum Slippen über das Gelände gespannt, das für Fußgänger und Radfahrer zur Stolperfalle werden könnte. „Das ist zu gefährlich“, sagt Steinbach. Auch vor Heimspielen von Werder Bremen wird eines der beiden Tore, das zum Osterdeich hin, geschlossen. Nach dem Spiel sind wieder beide offen.
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