
Wenn man Preise habe, soll auch öffentlich darüber diskutiert werden. Der Stadtteil-Kurier wollte von Passanten im Ostertor und Steintor wissen, wofür sie das Geld ausgeben würden. In Mitte stehen 33 726 Euro und in der Östlichen Vorstadt 53 098 Euro im Jahr zur Verfügung.
Ein Zebrastreifen auf dem Ostertorsteinweg wäre angebracht, sagt eine Bremerin, die ganz in der Nähe wohnt. Zwar gibt es am Ulrichsplatz eine Stelle, an der sich das Pflaster vom Rest der Straße absetzt, damit Passanten dort besser die Straßenseite wechseln können. Doch Autofahrer kümmere das wenig, hat die Anwohnerin beobachtet. Ein Zebrastreifen an dieser Stelle würde deutlicher machen, dass dort Menschen über die Straße gehen.
Die Schienen an der Sielwallkreuzung sieht Astrid Keller aus dem Ostertor als Risiko für Fahrradfadfahrer. „Da kenn ich viele, die dort schon hingefallen sind“, erzählt sie. Meist bleiben sie mit den Rädern in den Schienen hängen und stürzen dann. In den vergangenen Jahren hat schon der eine oder andere Bremer Politiker versucht, die BSAG zum Lösen des Problems zu bewegen. Bislang erfolglos.
Jörg Willerich, der vor Kurzem vom Steintor ins Ostertor gezogen ist, hat eine Idee, wie die Situation im Steintor an der Haltestelle Sielwall sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer angenehmer gemacht werden könnte. „Das ist ein stark frequentiertes Stück“, sagt er. Wenn im Sommer die Restaurants und Kneipen ihre Tische und Stühle draußen stehen haben, wird das Ganze noch ein bisschen enger.
Er sei schon damals, als im Steintor die Hauptstraße aufgerissen war, dafür gewesen, dass der Fahrradstreifen zwischen den Schienen bis zum Sielwall durchgezogen wird. „Erst mal würde das den Verkehr beruhigen“, sagt Jörg Willerich. Dann würde für alle mehr Platz geschaffen. Vom Lüneburger Platz bis zum Ziegenmarkt fahren Radfahrer auf einem asphaltierten Streifen zwischen den Straßenbahnschienen. Am Ziegenmarkt werden sie von der Straße runter auf einen schmalen Radweg geleitet, den viele Fußgänger überqueren. Eine unglückliche Situation, findet Jörg Willerich. Davon abgesehen, sei er mit dem Viertel in seiner Form sehr zufrieden.
Das ist eigentlich auch Steintorbewohner Helge Tramsen. „Dass ich mein Kind von jeder Grünfläche ziehen muss, weil da Haufen rumliegen“, das stört ihn allerdings. „Es vergeht keine Woche, in der nicht irgendjemand, den ich kenn', in Hundehaufen tritt.“ Vor allem in der dunklen Jahreszeit, in der man oft nicht sehe, wohin man seinen Fuß setze, sei das ärgerlich. Von einem Teil des Stadtteilbudgets würde er mehr Hundekoteimer aufstellen lassen. Bei mehr Eimern und entsprechend vielen Leerungen hätten Hundehalter auch keine Ausreden mehr, wenn sie den Haufen liegen lassen.
Dass solche Eimer fehlen, sagt auch Steintorbewohnerin Petra Knigge. Und sie wünscht sich auch, dass etwas für mehr Natur getan wird. Das müssen nicht unbedingt Bäume sein, aber ein paar mehr Blumenkästen sähe sie gern im Stadtbild. Blumen würden das Viertel bunter machen. Dann zeige sich nach außen, wie das Viertel auch tatsächlich ist.
Aufenthalt und Atmosphäre liegen auch Eggert Peters am Herzen. Ihn stört es, dass manche Menschen ihre Taschentücher, Zigarettenschachteln, Bonbonpapier dort fallen lassen, wo sie gerade stehen. Mehr Mülleimer, auch in den Nebenstraßen, könnten dazu beitragen, dass es schöner werde im Steintor. „Wo ein Taschentuch auf dem Boden liegt, liegt schnell ein zweites. Wenn die Eimer stehen, muss natürlich auch für deren regelmäßige Leerung gesorgt sein."
Eggert Peters würde es auch freuen, wenn das Stadtteilbudget nicht nur „für verkehrslenkende, -beschränkende und -beruhigende Maßnahmen“ ausgegeben wird, wie es im Ortsgesetz steht. Mit 53 000 Euro im Jahr lassen sich ohnehin keine großen Sprünge machen.
Das zeigt sich in der Vahr. Dort haben die Stadtteilpolitiker schätzen lassen, was Bauarbeiten für beidseitig befahrbare Radwege in der Konrad-Adenauer-Allee zwischen Kurfürstenallee und Barbarossastraße beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV) kosten würden. Das Ergebnis: knapp 34 000 Euro. Dann sollte der Beirat doch besser soziale und kulturelle Projekte fördern, die sich beispielsweise um Integration und Inklusion verdient machen, findet Eggert Peters. Dort könnte er auch mit 1000 Euro schon viel erreichen. „Da find ich Geld gut angebracht.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.