
Zu teuer, zu klein, zu groß oder schlicht und ergreifend erst gar nicht verfügbar – Wenn sich Gruppen oder Initiativen treffen möchten, sind die Räume dafür rar und die Hürden oftmals hoch. Doch mit dem „F61 – Raum im Hof“ im Fehrfeld 61 gibt es nun eine neue Adresse, an die sich diese Gruppen und Initiativen wenden können.
„Es ist schwierig, für Bürgerinitiativen und kleine Gruppen Räume zu finden“, sagt Annemarie Struß-von Poellnitz, die im Vorstand des eigens gegründeten Vereins tätig ist. „Gastronomen wollen Geld, das können sich viele nicht leisten. Wir hatten nun die Gelegenheit, diesen Raum zu bekommen und haben ihn renoviert.“ Der Verein zahlt für den Raum auch die Miete, die durch die Mitgliedsbeiträge für den Verein, durch eventuelle Spenden und durch Fördermitgliedschaften beglichen wird. „Und durch viel ehrenamtliches Engagement“, fügt Mitinitiator Peter Rüdel hinzu.
Der Raum solle zu einer neuen Adresse für den öffentlichen Diskurs werden, heißt es seitens des Vereins, und er soll Platz bieten für Veranstaltungen wie zum Beispiel Ausstellungen, kleine Konzerte, Lesungen, Vorträge, Seminare und Workshops. Das Besondere: Die Initiatoren verfolgen keine kommerziellen Interessen, sondern wollen vielmehr die politische, schulische und kulturelle Bildung fördern.
Bis zu 50 Personen kann der Raum aufnehmen, schätzt Annemarie Struß-von Poellnitz, und Mitgründer Wolfgang Weiss meint: „Da ist wirklich Bedarf vorhanden: Es ist schwierig, etwas zu finden, wo man in Ruhe diskutieren kann.“ Der Architekt und und Praxislehrer an der Wilhelm-Wagenfeld-Schule nutzt den Raum bereits, um sich mit Schülern und Studenten zu treffen, die Schule selbst möchte den „Raum im Hof“ für Ausstellungen und Workshops nutzen. Derzeit ist im „Raum im Hof“ die Fotoausstellung „Stadtgesichter“ aus dem Jahr 2007 zu sehen, in der Wolfgang Weiss Bilder aus zwei Jahrzehnten Alltag der Bremer Mitte und des Viertels festgehalten hat.
Eine Ursprungsidee für den Raum sei auch gewesen, Kamingespräche zu führen, sagt Wolfgang Weiss, und aus diesen Kamingesprächen sei dann die Idee entstanden, den Raum für Gruppen zu öffnen.
Für Mitgründer Peter Rüdel von der Heinrich-Böll-Stiftung soll der Raum vor allem dazu beitragen, die Diskussion über Politik und Kultur zu beleben: „Wir wollen mit diesem Angebot ein Forum für das direkte, offene Gespräch schaffen, auch als Gegengewicht zu den sozialen Medien, in denen der demokratische Diskurs zum kurzatmigen, faktenarmen Schlagabtausch zu verkommen droht“, sagt er. Und für Wolfgang Weiss steht fest: „Der Raum ist wunderbar zentral und gut angebunden. Wir brauchen die direkte Debatte, um sich mit Positionen auseinanderzusetzen. Bremen ist im Umbruch, was Stadtentwicklung betrifft und da wollen wir mitmischen.“
Auch feste Nutzer gibt es bereits: Bisher sind das die Heinrich-Böll-Stiftung, die Wilhelm-Wagenfeld-Schule, der sogenannte „Dienstagskreis“, eine private Diskussionsrunde, und das Aktionsbündnis Wachstumswende Bremen, die im „Raum im Hof“ mit der „Suppenküche“ ein neues Veranstaltungsformat erprobt. Darüber hinaus plant der „Buchladen im Ostertor“, Lesungen im „Raum im Hof“ zu veranstalten.
Am Mittwoch, 27. November, soll es im „F61 – Raum im Hof“ im Fehrfeld 61 (Hinterhof) eine Veranstaltung mit dem Titel „Politische Ökonomie des Populismus“ mit dem Politikwissenschaftler Philip Manow, Professor an der Universität Bremen, geben.
Wer Kontakt mit dem Verein „F61 – Raum im Hof“ aufnehmen will, kann eine Mail an info@f61-bremen.de schicken. Die künftige Website www.f61-bremen.de befindet sich aktuell noch im Aufbau.
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