
Das große Bild zeigt ein japanisches Haus in gefühlter Originalgröße. Es ist offenbar nicht bewohnt. Ein Fenster lehnt davor und ragt in den Raum hinein.
Eine Dachrinne ist abgerissen, die Eingangstür ist vernagelt. Das Haus hat bessere Zeiten gesehen. Dennoch ist es in freundlichen Farben gemalt. Ein seltsamer Kontrast zwischen Verfall und frühlingshaftem Erwachen. Elke Kramer sagt über Anna Bart: „Sie ist Malerin, und sie befasst sich mit Alltagsgegenständen. Das ist das, was sie zum Malen anregt. Hier im Eingangsbereich sind es Lebensmittelverpackungen. Ich sage jetzt nicht, was was ist. Aber sie geht auch hier malerisch sehr fein mit den Dingen um.“ Es fällt auf, dass Anna Bart einen sehr sicheren, definierten Pinselstrich pflegt, der hier und da eine pastöse Qualität besitzt. Sie weiß offenbar sehr genau, was sie will. Manchmal hat sie offenbar verschiedene Farben an einem Pinsel. Im Ergebnis produziert sie ansprechende Bilder, die die Betrachter eine ganze Weile in ihren Bann ziehen. Die Malerin, Jahrgang 1988, ist in Russland geboren, hat in Bremen studiert, lebt und arbeitet in der Hansestadt. 2016 hat sie den Paula Becker-Modersohn-Kunstpreis, einen Nachwuchspreis, erhalten.
Magisch wirkende Fotos
Die Einladung zur Dreier-Ausstellung „Together“, die bis 19. August zu sehen ist, ziert eine Fotografie von Matthias Langer. Er hat sein Studium in Oldenburg begonnen und in Braunschweig beendet. Seine Arbeiten bei Kramer sind etwas ganz Besonderes: Er zeigt, wie Menschen Mahlzeiten einnehmen. Mal an einem Tisch, mal bei einem Picknick. Das Besondere: Er belichtet die Szene so lange, wie der Vorgang dauert. Das können zum Beispiel 20 Minuten sein. Für Fachleute: Auf die Frage, mit welcher Blende er arbeite, antwortet er: „Ich kann nur bis Blende 64 abblenden. Alles Weitere mache ich mit Graufiltern.“
Er muss bei der langen Belichtungszeit verhindern, dass zu viel Licht auf den Film fällt, die Szene überbelichtet wird. So erreicht er zweierlei: Die Dinge, die statisch sind, werden scharf abgebildet. Die Dinge, die sich bewegen, Menschen und Speisen, sind nur schemenhaft zu sehen. Es gelingt ihm so, in einem einzigen Stehbild einen zeitlichen Ablauf, einen Prozess, abzubilden. So etwas bricht mit konventionellen Sehgewohnheiten. Langer verleiht seinen Fotografien durch diese Technik eine eigentümliche, eine faszinierende Kraft. „Fotos, die auf statische Weise die vergehende Zeit abbilden, erhalten dadurch eine fast magische Atmosphäre“, sagt Elke Kramer. Die Arbeiten sind fotografisch durchaus anspruchsvoll. Matthias Langer arbeitet mit einer großformatigen Fachkamera der Bauart „Optische Bank Kamera“.
Die Dritte im Bunde dieser sehenswerten Ausstellung ist Susanne Ring. Die Bildhauerin arbeitet schon länger mit dem Material der gebrannten Keramik. Ihre Figurengruppen, die sie wie im Theater „Ensembles“ nennt und die sie zu Installationsbildern aufstellt, sind stark von künstlerischer Intuition und spontanen Einfällen geprägt. Die Arbeiten sind scheinbar „einfach“ handwerklich gefertigt und haben doch vielschichtige und zum Teil rätselhafte Bedeutungen. Sie spielen mit archaisch erscheinenden Verzierungen und Ornamenten und sind in ihrer collageartigen Zusammensetzung zeitlich doch eindeutig nach der Moderne einzuordnen. In ihrem Formenreichtum changieren sie dazwischen, Prototypen einer fremden Kultur oder Repräsentanten von ganz ursprünglichen, menschlichen Erfahrungen zu sein. Die gebürtige Mainzerin Susanne Ring hat in Berlin und London studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Die beiden Künstlerinnen und der Künstler haben Auszeichnungen und Stipendien erhalten. Ihre Arbeiten haben Klasse.
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was auf den tisch kommt.
und wer greift vorher ins regal ?
de muddi ...