
„In der Corona-Krise suchen viele Kindergärten nach Möglichkeiten, sich draußen aufzuhalten“, sagt Sylke Brünn vom Landesverband der Gartenfreunde, „und in dieser Zeit hat die Wertschätzung von Gärten und Grünflächen in der Stadt stark zugenommen.“ Für Kindergärten in Bremen gibt es jetzt ein neues Projekt, um sich ein Stück Natur auf das eigene Gelände zu holen: Der Landesverband der Gartenfreunde gestaltet mit den pädagogischen Fachkräften und den Kindern der Einrichtung Schritt für Schritt einen Naturgarten und leistet dabei auch Beratungsarbeit.
„Viele Erzieherinnen und Erzieher, die in Kindergärten tätig sind, trauen sich nicht, einen Naturgarten anzulegen, weil ihnen das Hintergrundwissen fehlt“, sagt Sylke Brünn, „wir bieten deshalb modulartig die drei Varianten Bienengarten, Kräuter- und Gemüsegarten an, bei denen jeweils neue Kenntnisse nach und nach vermittelt werden. So kann sich jeder Kindergarten das für ihn Passende aussuchen.“
Sylke Brünn wird die Pflanzen mitbringen, wobei es sich um heimische und nicht um exotische Arten handelt: „Die Insektenwelt, wie Wildbienen oder Schmetterlinge, ist an Pflanzenarten aus der Region angepasst, die damit die Artenvielfalt weit stärker fördern, als Pflanzen aus fernen Ländern“, sagt die Umweltbildnerin, die im Floratrium bereits zahlreiche Gartenprojekte mit Kindern durchgeführt hat. „Durch die Pflanzung von Wildblumen, Kräutern und Gemüse entsteht eine lebendige Vielfalt, die Insekten, Vögel und Kleinsäuger anlockt“, sagt Sylke Brünn, „damit entsteht ein neuer, offener Bildungsraum, in dem die Kinder und pädagogischen Fachkräfte gemeinsam Ideen und Neugier für nachhaltiges Handeln entwickeln können.“ In dem Projekt werden aber auch zukunftsrelevante Fragen, wie die nach der Herkunft unserer Nahrungsmittel, Ressourcenschutz und unser Umgang mit der Natur aufgegriffen und gemeinsam eigene Antworten gefunden.
Damit die Fachkräfte, die in den Kindergärten tätig sind, aus eigener Anschauung Wissen zu Naturgärten erwerben, sollen sie bei der Gestaltung des Naturgartens mit dabei sein und auch an drei Fortbildungen teilnehmen, die im Floratrium stattfinden werden. Kosten entstehen den Kindergärten durch das Projekt nicht.
Sylke Brünn betont, dass es sich bei dem neuen Vorhaben, das von der Senatorin für Kinder und Bildung in Bremen finanziert wird, um einen Bestandteil der frühkindlichen Bildung handelt und nicht um ein Gartenbauvorhaben: „Wir werden keine komplette Umgestaltung des Geländes vornehmen, sondern den Schwerpunkt auf Bildung für nachhaltige Entwicklung legen“, sagt sie.
Sylke Brünn sieht in Bremen ein großes Potenzial für die Entwicklung von Naturgärten: „Insgesamt befinden sich rund 222 Hektar städtischen Grüns an öffentlichen Gebäuden, wie Kindergärten oder Schulen - das sind etwa neun Prozent des öffentlichen Grüns“, sagt sie, „und einige Einrichtungen verfügen auch über große Flächen von mehr als 10.000 Quadratmetern.“ Auf solchen Arealen wäre es daher besonders effektiv, die Artenvielfalt zu erhöhen und zugleich nachhaltiges Natur- und Umweltwissen zu vermitteln.
Interessierte pädagogische Fachkräfte aus Kindergärten können sich bis einschließlich Montag, 1. Februar, bei Sylke Brünn im Floratrium, Johann Friedrich-Walte-Straße 2, unter der Telefonnummer 33 65 51 21 melden. Die Teilnahme kann ebenso auch per E-Mail an s.bruenn@gartenfreunde-bremen.de erfolgen. Das Naturgartenprojekt ist für die Teilnehmer kostenlos.
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