
Am 25. Februar wurde auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Mitte der „Neues Hulsberg-Viertel Quartiersverein“ gegründet. Zu den neun Gründungsmitgliedern zählen Vertreter der Grundstücksentwicklungsgesellschaft GEG, aber auch Martin Pampus, Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten, oder Daniela Wendorf, Direktorin am Klinikum Bremen-Mitte. Die Zusammensetzung sorgt bei der Stadtteil-Genossenschaft Hulsberg für Irritationen. Die Genossenschaft plant, im sogenannten „Bettenhaus“ auf dem Gelände 70 bis 100 Wohnungen und Gemeinschaftsräume zu errichten.
Florian Kommer, Geschäftsführer der GEG, und der Immobilienunternehmer Rolf Specht wurden zum ersten und zweiten Vorsitzenden des Quartiersvereins gewählt. „Der Verein hat eine Quartiersmanagement-Funktion“, sagt Kommer. „Zum einen wollen wir das Quartier in technischer Hinsicht, zum anderen in sozialer Hinsicht, entwickeln.“ Zu den technischen Herausforderungen zählt Kommer das Verkehrsmanagement und die Pflege des Stadtgrüns. „Im neuen Viertel ist eine grüne Mitte geplant und die finanziellen Mittel des Umweltbetriebs Bremen (UBB) zur Instandhaltung sind bekanntlich begrenzt. Ohne Quartiersverein droht schnell der Verfall“, sagt Kommer.
Der Stellplatzschlüssel, also die vorgegebene Anzahl an zu bauenden Parkplätzen, ist niedrig im Neuen Hulsberg. „Hier brauchen wir gute Mobilitätsangebote“, sagt Kommer. „Nur Carsharing reicht da nicht aus. Im Gespräch sind Elektrolastenräder, die wir als Verein verleihen könnten.“ Außerdem sollen durch Veranstaltungen wie Grillfeste oder Leih- und Tauschbörsen das soziale Miteinander gestärkt werden.
Diese konkreten Aufgaben wird der Verein voraussichtlich erst ab 2023 übernehmen können. Warum wurde dann schon jetzt ein Verein gegründet? „Es stimmt, das Quartier muss erst einmal gebaut werden", sagt Kommer. Der Grund für die frühe Vereinsgründung sei, Grundstückskäufer rechtzeitig zu informieren. Der eingetragene Verein wird ehrenamtlich geführt und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen. Mitglieder werden alle Grundstückseigentümer im neuen Quartier. „Die Beiträge orientieren sich an der Bruttogeschossfläche“, sagt Kommer. Zudem bestehe die Möglichkeit einer Nachbarschaftsmitgliedschaft, jedoch ohne Stimmrecht.
Die Stadtteilgenossenschaft Hulsberg betrachtet die Neugründung mit Skepsis. In einem Brief an den Beirat Östliche Vorstadt fragt sie, warum ein Investor aus der Immobilienwirtschaft den zweiten Vorsitz innehält, aber kein Beiratsmitglied im Verein vertreten ist. Die Genossenschaft sorgt sich um den Einfluss von Ortsamt und Beirat. „Die Gründung erfolgte auf Initiative der GEG, ist aber auch im Sinne der Stadt und im städtebaulichen Vertrag geregelt“, sagt Kommer. Erst Grundstückseigentümer, nicht bloße Interessenten dürfen dem Verein beitreten. „Eine Ausnahme bildet Rolf Specht von der Specht-Gruppe, da dieser am Bau des Ärztehauses beteiligt ist.“
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