
Im Moment ist das Schild jedoch nicht mehr lesbar: Unbekannte haben den Schriftzug „Meyer-Buer-Weg“ mit dunkelblauer Farbe übersprüht.
Raimund Gaebelein vom Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) ist überzeugt davon, dass es dieses eine Straßenschild nicht zufällig getroffen hat: „Es bedarf wohl eines Vorsatzes, um den Namen einfach auszuradieren“, schreibt er. „Unsere Landesvereinigung hat bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt erstattet wegen Sachbeschädigung und Verunglimpfung des Andenkens an Verstorbene.“
Der Kommunist Willy Meyer-Buer hatte acht der zwölf NS-Jahre in Gefängniszellen und im Konzentrationslager verbracht und war schwer versehrt aus Sachsenhausen zurückgekommen. Trotz seiner Behinderung rettete er in Bremen drei Menschen aus dem Gebäude der Firma Grüttert, das nach einem Bombenangriff im August 1944 in Flammen stand. In der Nachkriegszeit war Willy Meyer-Buer Bürgerschaftsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der KPD, Gründungsmitglied der Landesvereinigung VVN/BdA. Nach dem Verbot der Partei stand er erneut vor Gericht und wurde nach dem KPD-Verbot wegen Einzelkandidatur zum Bundestag 1963 verurteilt.
Raimund Gaebelein hat sich auch ans Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt gewandt. „Ich habe die Meldung umgehend an die Straßenerhaltung weitergegeben“, sagt Manuela Jagemann vom Ortsamt auf Nachfrage. „Und man hat mir postwendend geantwortet, dass man eine Firma mit der Reinigung beauftragt hat.“
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