
„Wir können es noch gar nicht richtig glauben: Das Jugendhaus wird saniert“, erzählt Leiterin Eva Bärwolf. Wie berichtet, weist das Gebäude an diversen Stellen Mängel auf. Das undichte Glasdach etwa erfordert bei Regenwetter, dass die Mitarbeiter mehrere Eimer im Foyer aufstellen, um Pfützen zu vermeiden. In der Turnhalle wölben sich die Bodenplatten unter dem Belag, in der Küche und im Kickerraum sind die Wände von aufsteigender Feuchtigkeit gezeichnet, teilweise durch Schimmelflecken.
Doch das alles soll nun bald Geschichte sein, wie der Sozialausschuss am Dienstagabend erfahren hat. Ende Mai soll das Jugendhaus eingerüstet werden, berichtete Kai Hamel von Immobilien Bremen (IB). Die eigentliche Sanierung werde dann im Juni starten und im Wesentlichen in den Sommerferien über die Bühne gehen. Hamels Maßnahmen-Liste war lang: Das Parkett in der Turnhalle soll demnach gerichtet werden, ebenso der Fußboden in den Fluren und im Eingangsbereich. Das Glasdach werde abgedichtet, Regenrinnen ersetzt, ebenso Teile der Fenster und der Beleuchtung.
Schäden durch bauliche Ausführung
Der abgeplatzte Putz an den Wänden werde erneuert, die Einbruchssicherung ebenfalls, und die Feuchtigkeitsschäden in den Räumen werden behoben. Nach den Schimmelflecken befragt, erklärte Hamel, dass der Auslöser dafür insbesondere verstopfte und abgerissene Regenrinnen seien. Als Folge davon gelange Regenwasser ins Wärmeverbundsystem der Fassade und richte entsprechende Schäden an. Eva Bärwald hatte dem Ausschuss während einer Begehung vor einem Jahr dazu erklärt, dass sich Jugendliche, die mitunter verbotenerweise aufs Dach des Jugendhauses klettern, zu diesem Zweck oft an den Regenrinnen festhielten. Dies geschehe vorzugsweise außerhalb der Öffnungszeiten und sei entsprechend schwierig zu ahnden. Für die Reinigung der Regenrinne muss das Jugendhaus künftig Sorge tragen, betonte Hamel. Diese Aufgabe sei genau genommen von jeher Bestandteil des Mietverhältnisses, erklärte der IB-Mitarbeiter. Da es in dieser Hinsicht in der Vergangenheit offenbar einige Unklarheiten gegeben habe, seien die jeweiligen Verantwortlichkeiten im Zuge der Sanierungsvorbereitungen nun nochmal gemeinsam detailliert erörtert worden.
Die Ursachen für die übrigen Schäden am Gebäude liegen Hamel zufolge vor allem in der baulichen Ausführung begründet. Als der Neubau entstanden sei, „sind offenbar viele Beteiligte mit dem linken Fuß aufgestanden“, formulierte es der IB-Mitarbeiter. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss, ob diesbezüglich Regressansprüche bestünden, erklärte er, man habe sich dagegen entschieden, in diese Richtung weiterzuforschen, um die Sanierung schnellstmöglich auf den Weg bringen zu können. Eine detaillierte Aufarbeitung zu den einzelnen Schäden sei als zu zeitintensiv erachtet worden. Ende Juli soll die Sanierung abgeschlossen sein, deren Kosten IB-Sprecher Peter Schulz auf Anfrage mit 140 000 Euro beziffert.
Der Ausschuss zeigte sich fraktionsübergreifend erleichtert darüber, dass die Sanierung nun offenbar Fahrt aufnehme, nachdem die Planung zeitweise sehr ins Stocken geraten sei. Sprecher Dieter Mazur (Grüne) mahnte in diesem Zusammenhang an, die Kommunikation mit dem Einrichtungsträger auch weiterhin transparent zu halten, damit sich Missverständnisse wie die Zuständigkeit für die Regenrinnenreinigung nicht wiederholten.
Für den Betrieb im Jugendhaus hätte der Sanierungstermin idealer kaum sein können. „Im Sommer können wir natürlich am besten ausweichen“, erzählt Eva Bärwolf. Ausflüge und Gruppenaktionen unter freiem Himmel schweben den Mitarbeitern unter anderem als attraktives Alternativprogramm vor. Vielleicht ergeben sich auch Kooperationen mit anderen Einrichtungen, sagt die Sozialpädagogin, man werde sehen. Ein bisschen Improvisation nehme das Team gerne in Kauf angesichts der Aussicht auf ein von oben bis unten saniertes Jugendhaus.
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