
'Das lassen wir uns nicht gefallen', sagt Anwohner Reinhard Pahl. 'Das Pflaster gehört zum gewachsenen Stadtbild. Wir pflegen unsere Häuser mit viel Aufwand, also erwarten wir von der Stadt auch das gleiche'. Pahl bezeichnet die Richard-Wagner-Straße als ein historisches Kleinod. Mit den 120 Jahre alten Häusern zeige sie ein für Bremen charakteristisches Straßenbild. 'Deshalb ist nach unserer Ansicht ein behutsamer Umgang erforderlich', so der Anwohner.
Unterschriften gesammelt
Mit seinem Protest steht Reinhard Pahl bei Weitem nicht alleine da: Dem Aufruf zu einem ersten Informationstreffen folgten rund 30 von insgesamt 44 Haushalten. An einem Wochenende äußerten 92 Anwohner ihren Unmut bei einer Unterschriftenaktion. Ihre Argumente haben die Protestierenden ausgerechnet aus einem Schreiben des Amts für Stadtplanung und Bauordnung vom Mai 1999 übernommen. Dort heißt es: 'Gerade im Zusammenspiel der kleinteiligen, historisch wertvollen Gebäudestruktur der Bremer Häuser stellt die Pflasterung der Straße ein bedeutendes Gestaltungselement im Straßenraum dar.'
Diese Beschreibung trifft nach Ansicht der Anwohner auch auf die Richard-Wagner-Straße zu - obwohl die aus dem sogenannten Pflasterkataster gestrichen wurde. Dieser Katalog regelt, in welchen Straßen die Pflasterung erhalten bleibt und in welchen nicht. Hansewasser-Sprecher Volker Broekmans verweist in diesem Zusammenhang auf die Zuständigkeiten. Zwar sei Hansewasser für die Kanalarbeiten verantwortlich. Die Gestaltung der Oberfläche sei jedoch Sache des Amts für Straßen und Verkehr. Dessen Sprecher Martin Stellmann kann den Anwohnern keine großen Hoffnungen machen. 'Es ist einfach nicht das Geld da, um mit erheblich höheren Kosten als der Asphalteinbau das Pflaster wiederherzustellen', sagt er. Die Behörde fühle sich an das Pflaster-Kataster gebunden. 'Würden wir hier mehr Geld investieren, könnten wir an anderer Stelle möglicherweise eine ganze Straße nicht sanieren', so Stellmann. In der jüngeren Vergangenheit habe es zwar Lösungen gegeben, etwa in der Slevogtstraße. Dort hätten sich die Anwohner jedoch erheblich an den Mehrkosten beteiligt.
Die Anwohner hoffen nun, dass sich der Beirat für ihr Anliegen stark macht. Sprecher Ralph Saxe kann sich zwar vorstellen, dass sich der Beirat mit den Wünschen der Bürger solidarisiert. Er hält die Situation aber für alles andere als einfach. 'Bremen ist pleite, und man macht das, um die Kosten gering zu halten', so der Grüne. Angesichts der prekären Haushaltslage sei eine solche Mehrausgabe schwer zu begründen. Er sehe nur die Chance, wenn sich die Anwohner finanziell beteiligten. Eine Unterstützung der Pflasterarbeiten aus Globalmitteln des Beirats kann sich Saxe nicht vorstellen. 'Die historische Bedeutung der Straße ist nachvollziehbar. Aber es kann nicht Aufgabe des Beirats sein, Straßensanierungen zu unterstützen.'
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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bleibt hoffentlich nicht ungesühnt.
ich vermute, irgendwer wollte sich einen besonderen ...