
Schwachhausen. Die Tätowierungen des muskulösen Mannes, der auf dem Schwarz-Weiß-Bild zu sehen ist, bedecken seinen gesamten Arm. Als Cartoon grinst ein Hai mit einem Anker in der Flosse den Betrachter an. Zärtlich hat der Mann sich über sein Baby gebeugt und gibt ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Wange.
Viele Momente, die die beiden Fotografinnen Alexandra Turck und Dagmar Philipp aus Lilienthal festhalten, sind sehr intim. Sie besuchen ihre Kunden zu Hause oder mieten Räume an, um sie zu fotografieren. "Bei unseren Vorgesprächen lernen wir die Menschen kennen und können über ihre Wünsche sprechen", erzählt Alexandra Turck.
Zwei verschiedene Hochzeitsfotografien zeigen, wie unterschiedlich diese Wünsche sein können. Auf einem Schwarz-Weiß-Foto ist zu sehen, wie das Brautpaar Hand in Hand auf den Horizont zugeht. Ein ganz anderes Paar springt lieber vor einer bunten Wand, die mit Graffiti bemalt worden ist, in die Luft. "Da wir ein junges Team sind, möchten wir gern ein bisschen Pfiff mit reinbringen", betont Alexandra Turck: "Es ist aber auch wichtig, dass es zu den Menschen passt."
Reisebericht über Afrika
In der Ausstellung, die noch bis zum 30. Juni beim DRK-Kreisverband in der Wachmannstraße zu sehen sind, werden nicht nur Bilder zu den Themen Hochzeit und Familie gezeigt, die zum alltäglichen Arbeitsleben des Fototeams gehören. Es werden auch Fotografien aus Afrika und von Jazzmusikern präsentiert. "Der Reise- sowie der Musikbericht sind kein normaler Alltag für uns, sondern etwas besonderes", sagt Turck. Die 34-Jährige war vor sieben Jahren für vier Wochen in Südafrika unterwegs. Das sei ein "extremer Kontrast" zu Deutschland gewesen, erinnert sich die Fotografin: "Die Menschen, die Armut, die Landschaft, einfach alles."
In all das geben Turcks Bilder einen Einblick: Auf vielen Fotos schauen lächelnde Menschen in die Kamera. Eine andere Fotografie zeigt ein junges Mädchen, das vor einer Lehmhütte Wäsche aufhängt. Im Hintergrund reiht sich eine Wellblechhütte an die andere. Bald möchte Turck auch das nördliche Afrika erkunden oder nach Mexiko und Indien reisen. "Mich interessiert das Leben in diesen Ländern, weil unser Alltag so ganz anders ist". Das Fotografieren ist für Turck und Dagmar Philipp ein Traumberuf. "Ich habe vom ersten Tag an gemerkt, dass das genau das Richtige ist", erinnert sich Turck. Und Dagmar Philipp ist froh, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen konnte. "Im kleinen Rahmen" habe sie schon immer fotografiert, erzählt Philipp. Die Bilder ihres Musikberichts, die in der Ausstellung gezeigt werden, sind während eines Jazzfestivals auf Föhr entstanden. Auf der friesischen Insel hat die 31-Jährige auch ihre Wurzeln. Philipp interessiert sich sehr für Städte. Am Liebsten würde sie einmal
Rom vor ihre Linse bekommen. "Das ist ein Traum, den ich mir irgendwann erfüllen möchte", verrät Philipp.
Die Ausstellung im Haus des DRK ist für die beiden Fotografinnen die erste öffentliche Gelegenheit, eine größere Bandbreite ihrer Bilder zu zeigen. "Das ist schon sehr aufregend, und wir sind froh, dass wir diese Möglichkeit hier haben", betont Turck. Seit 2001 sind im DRK-Haus wechselnde Foto- und Bilderausstellungen von Bremer Künstlern zu sehen.
Die Fotoausstellung "Gefühl und Leidenschaft" im DRK-Kreisverband, Wachmannstraße 9, ist noch bis zum 30. Juni zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr sowie Freitag von 8 bis 14.30 Uhr.
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