
Das Horner Bad ist seit Ende August geschlossen. Die Mitglieder der Horn-Leher CDU ärgert das. „Wenn das Wetter schön ist, gehören unsere Freibäder geöffnet“, moniert der Vorsitzende Stefan Quaß.
Auch seine Parteikollegin Heike Menz, sachkundige Bürgerin im Beiratsausschuss Schule und Sport, ist verärgert: „Es ist mir völlig unverständlich, weshalb die Bremer Bäder die Freibadsaison einfach für beendet erklärt haben, obwohl die ganzen letzten Tage schönes warmes Spätsommerwetter herrschte und viele Kinder und Erwachsene seitdem mit ihrem Wunsch nach einer Abkühlung vor den verschlossenen Türen unserer Freibäder stehen.“ Menz und Quaß fordern daher, das Horner Bad so lange wieder aufzumachen, bis die gegenwärtig noch sommerlichen Temperaturen spürbar in den Keller rutschen. „Die Bremer Bäder sollten die Flexibilität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen und dem Wunsch vieler Menschen in unserer Stadt, weiter im Freien schwimmen zu können, Rechnung tragen“, fordern die Ortspolitiker in einer Erklärung.
Laut Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder-Gesellschaft, fällt die klassische Freibad-Saison in den Zeitraum zwischen Anfang Mai und Ende August. Bei anhaltend warmen Temperaturen stünden anschließend Kombi-Bäder zur Verfügung, betont sie. „In diesem Jahr sind es das Westbad und das Schlossparkbad, die in die Verlängerung gehen – beide Bäder verfügen über attraktive Freibadflächen“, wirbt Baden.
Dass nicht alle Freibäder grundsätzlich bis Mitte oder Ende September geöffnet sind, liege zum einen daran, dass die Tag- und Nachttemperaturen langsam aber stetig fielen. „Nur mit den Absorber-Anlagen in den Bädern erreichen wir dann nicht mehr die Temperaturen, um in der Nachsaison die Gäste zu begeistern“, sagt Baden.
„Außerdem werden die Tage kürzer – die Vorbereitungen für das Öffnen um 6.30 Uhr sowie das Reinigen abends müssten im Dunkeln stattfinden“, erklärt sie. „Das ist leider nicht machbar. Das Frühschwimmen endet daher grundsätzlich Ende August.“
Mit Ende der Freiluftsaison müssten die Bäder zudem für den Winter gerüstet werden. „Das dauert etwa vier bis acht Wochen“, sagt Baden. Mitunter fielen auch Instandsetzungsmaßnahmen an, die ebenfalls noch vor dem Winter zu erledigen seien.
Der Wunsch nach mehr Flexibilität, also spontane Öffnungszeiten je nach Wetterlage, stelle sich in der Praxis ebenfalls schwierig dar. „Auch unser Personal möchte mal in den Urlaub fahren, an Schulungen teilnehmen oder Mehrstunden abfeiern – das geht nur mit einer gewissen Planbarkeit“, betont Martina Baden. „Wenn man also eine Saisonverlängerung wünscht, dann muss man das vorher einplanen, unabhängig vom Wetter – und dadurch würden höhere Kosten entstehen.“ In ihrem gesteckten Rahmen seien die Bremer Bäder allerdings flexibel und öffneten auch schon mal eher oder schlössen später, wenn die Temperaturen danach seien.
Ein weiteres Problem, das eine verlängerte Freibad-Saison nach sich ziehen würde: Die Mitarbeiter werden nach Saisonende in den Hallenbädern gebraucht, wo jetzt die Hauptsaison beginnt, erklärt die Geschäftsführerin. „Zusätzliches Personal lässt sich nicht kurzfristig akquirieren“, sagt sie. „Wir können nur auf das qualifizierte Personal setzen, das wir haben.“ Die Diskussion der vergangenen Tage erwecke den Eindruck, dass das Angebot bei großer Nachfrage verknappt worden sei, tatsächlich sei es aber genau andersherum, betont Baden. „Im Schlossparkbad hatten wir kürzlich gerade einmal 78 Besucher an einem Tag.“
Für das Horner Bad steht trotz Saisonende eine spannende Phase an: Der Umbau des Freibads und der Neubau einer Schwimmhalle sind in Vorbereitung. Die ersten Entwürfe, die sich aus der Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr entwickelt haben, sollen am Dienstag, 13. September, ab 18 Uhr im Rahmen eines Planungsfeedbacks in der Aula der Wilhelm-Focke-Oberschule, Bergiusstraße 125, präsentiert werden. Die Architekten des beauftragten Büros stellen dann erste Ideen für den neuen Außenbereich des Horner Bades vor. Auch Sportsenatorin Anja Stahmann sowie Martina Baden werden vor Ort sein. „Der weitere Verlauf sieht vor, dass der vorgestellte Entwurf im Herbst konkretisiert und den Gremien zu Abstimmung vorgelegt wird“, berichtet Ortsamtsleiterin Inga Köstner, die den Abend moderieren wird.
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