Vor knapp acht Jahren kam Landwirt Jürgen Drewes auf die Idee, sein Maisfeld zwischen der Katrepeler Landstraße und dem Hodenberger Deich in ein Labyrinth zu verwandeln. „Die Route verändert sich von Jahr zu Jahr“, sagt Landwirtin und Ehefrau des Initiators Martina Drewes. „In der Regel allerdings finden Besucher nach ungefähr 30 Minuten heraus.“ In der zweiten Oktoberwoche soll nun erst einmal Schluss sein mit dem Labyrinth. Im kommenden Frühjahr entscheidet der Drew’sche Familienrat darüber, ob es mit dem Irrweg am Wümmedeich weitergeht.
„Der Aufwand ist schon enorm“, betont die Bäuerin. „Neben dem Labyrinth haben wir schließlich noch einen Hof mit Milchvieh zu betreiben, das macht allein schon eine Menge Arbeit.“ Das knapp zwei Hektar große Areal mit seinen unzähligen Maispflanzen – die bis zu einer Höhe von rund drei Metern wachsen – müsse zu Beginn eines jeden Frühjahrs wieder in ein Labyrinth verwandelt werden. „Wir machen dafür immer eine Zeichnung“, sagt Martina Drewes. „Das Feld wird zunächst im Ganzen bestellt. Und wenn die Pflanzen etwa fünf Zentimeter groß sind, dann hacken wir die Schneisen hindurch. Daraus ergibt sich schließlich der Weg durch das Labyrinth.“
Das feuchtwarme Wetter der vergangenen Wochen habe noch einmal für einen kräftigen Wachstumsschub gesorgt und damit beste Bedingungen geschaffen, sich bei einem Spaziergang durch das Maislabyrinth spielerisch zu verirren. „Allerdings hat uns vor einigen Wochen ein schwerer Hagelschauer viele Pflanzen zerstört“, so die Landwirtin. „Dadurch ist natürlich auch ein Teil des Labyrinths zu Schaden gekommen.“
Schulklassen, Familien mit Kindern, aber auch Einzelpersonen nehmen das Angebot der Familie Drewes gerne wahr, um eine Art Gruseltrip durch das Maisfeld zu unternehmen. „Die Faszination liegt wohl auch darin begründet, dass man mitten im Feld kaum noch Außengeräusche wahrnimmt und sich nach einer gewissen Zeit sehr verloren vorkommt“, sagt Martina Drewes über ihr Maislabyrinth. Gefährlich werde es aber nur in der Fantasie der Besucher: „Ein Mädchen hat mir von ihrer großen Angst berichtet, einem Wildschwein zu begegnen“, erzählt Drewes schmunzelnd. „Aber ich konnte sie beruhigen: Unser Feld ist keine geeignete Ecke für diese Tiere.“
Mit dem Labyrinth verfolgt die Landwirtin noch andere Ziele als die bloße Bespaßung der Besucher. „Uns liegt daran, große und kleine Besucher über die Landwirtschaft zu informieren“, so Drewes. Jedes Jahr überlege sich der Familienrat ein neues Rätsel, das die Besucher buchstabenweise herausfinden müssen. Auf insgesamt acht Informationstafeln innerhalb des Feldes entdecken die Besucher diesmal jede Menge Wissenswertes über die einzelnen Produktionsschritte der Milcherzeugung. Jede Tafel versteckt einen Buchstaben, aus denen die Besucher am Ende ihres Rundgangs ein Lösungswort bilden müssen.
Etwa zwei Wochen lang wird der Mais noch stehen, dann wird die ganze Pflanze direkt auf dem Feld gehäckselt, auf den Anhänger gepustet, gepresst und schließlich unter Plastikplanen gelagert. Die Ernte ist als Winterfutter für die Tiere vorgesehen.
Um die Kosten einigermaßen zu decken, wird pro Person ein Eintrittspreis von 2,50 Euro erhoben. Am Eingang des Labyrinths befindet sich eine „Vertrauenskasse“, in die das Geld eingeworfen wird. Allerdings funktioniere das nicht immer einwandfrei, räumt Monika Drewes ein. Wie viel sie in dieser Saison eingenommen habe, wisse sie noch nicht, der endgültige Kassensturz stehe noch aus. Abgerechnet werde am Ende der Saison, und dann träfen sie auf dem Hof gemeinsam die Entscheidung, ob sie es im kommenden Jahr noch einmal machen wollen. „Lust haben wir schon“, versichert die Landwirtin.
Wer Kontakt zu Familie Drewes aufnehmen und sich über den Besuch im Maisfeld informieren, einen Klassenverbund oder eine Gruppe anmelden möchte, kann dies unter Telefon 257 56 32.
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