
Schwachhausen. Der Spielplatz Kirchbachstraße hat ein neues Wahrzeichen. Es ist mehrere Meter hoch, rot-weiß gestreift und trägt an der Spitze eine blaue Flagge. Darauf steht: Die Spielpiraten. 'Eigentlich wollten wir hier einen Pflock einschlagen. Aber er wurde immer größer, jetzt ist es ein Fahnenmast', witzelte der Schwachhauser Beiratssprecher Ralph Saxe beim Aufstellen. Groß oder klein - die Stange symbolisiert den Beginn konkreter Maßnahmen der Spielleitplanung.
Ein Etat über 15000 Euro steht laut Tamara Duffner-Hüls vom Amt für Soziale Dienste bereit, um für den Spielplatz neue Geräte anzuschaffen.
Den offiziellen Abschluss des Pilotprojekts in der Grundschule An der Gete nutzten alle Beteiligten dazu, zurückzublicken und ein Fazit zu ziehen. Und das fiel fast durchweg positiv aus. Für die Sozialsenatorin lobte Staatsrat Joachim Schuster das Engagement des Schwachhauser Beirats für die Belange der Kinder und Jugendlichen. Das Ziel sei, sie als feste Größe an der Stadtplanung zu beteiligen. 'Unterschiedliche Interessen wird es immer geben. Diese muss man ausgleichen und unter einen Hut bringen', spielte Schuster auf den erfolgreichen Protest gegen die Pläne des Sozialressorts an, auf dem Spielplatz Kirchbachstraße eine Kita zu bauen.
Peter Marquard, Leiter des Amtes für Soziale Dienste, betonte, dass man Kindern im öffentlichen Raum Platz zur Verfügung stellen müsse, den sie selbst gestalten könnten. 'Aber wie soll man das machen?' fragte er, um sich selbst die Antwort zu geben. 'Wir wollen von Schwachhausen lernen und die Spielleitplanung möglichst oft in den anderen Stadtteilen kopieren'. Mit dem Pilotprojekt habe man ein Zeichen für ganz Bremen gesetzt. Einige wesentliche Maßnahmen seien von der Haushaltssperre nicht betroffen, so dass sie zeitnah verwirklicht werden könnten. 'Mit Kindern kann man keinen Fünf-Jahres-Plan machen. Da muss kurzfristig etwas passieren', betonte der Amtsleiter. Jetzt sei es an den beteiligten Ressorts, sich mit Eltern und Kindern an einen Tisch zu setzen und sie bei den Planungen zu beteiligen.
In einer Diskussionsrunde über die konkreten Erfahrungen in der Arbeitsgruppe Spielleitplanung sagte Tamara Duffner-Hüls, dass ein engagierter Beirat Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit sei. Es habe allerdings auch Stolpersteine gegeben. 'Weniger gut war, die Kinderbeteilung mitten im Winter zu machen', sagte sie. Ralph Saxe kritisierte, dass es nicht gelungen sei, das Bildungsressort dauerhaft miteinzubeziehen. 'Positiv war, dass verschiedene Ämter erstmals zusammengearbeitet haben und Spaß dabei hatten', lobte der Beiratssprecher. Er habe die Hoffnung, dass dies auch für andere Stadtteile funktioniere. Erich Ernst-Pawlik, Leiter des Sozialzentrums Vahr/Schwachhausen sprach davon, dass man Kinder ernstnehmen, ihnen aber auch klarmachen müsse, 'dass nicht alles machbar ist'.
Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing (siehe auch Interview unten) lobte, dass im Zuge der Spielleitplanung eine 'schöne Wegstrecke' bereits zurückgelegt worden sei. 'Das war kein Kinderspiel', sagte er. Die Städte so zu gestalten, dass sich Kinder und Jugendliche wohlfühlten, sei ein wichtiges Thema.
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