
Eine Arbeitsgruppe des Beirats hat einen Fragebogen entworfen und an die Eltern von Kindergartenkindern verteilt, die nächstes Jahr eingeschult werden. Die Ergebnisse stellte im Sozialausschuss jetzt Petra Kettler (Grüne) vor: 120 Eltern haben geantwortet, was bei 96 Kindern, die im nächsten Jahr schlupflichtig werden, sowie 58 "Kann-Kindern", die eingeschult werden können, aber noch nicht müssen, eine sehr gute Rücklaufquote sei. 43 Prozent der Eltern benötigten für ihr Kind eine Betreuung bis 15 Uhr, 20 Prozent wünschen einen Hortplatz bis 17 Uhr. Das bedeute, dass zwei Drittel der Eltern eine Betreuung über 13 Uhr hinaus benötigten. "Das hat uns alle ein bisschen überrascht, dass es so viele sind", meinte Petra Kettler. Keine Betreuung brauchen 24 Eltern, 26 haben eine Frühbetreuung vor dem Schulbeginn um 8Uhr gewünscht.
493 Schüler besuchen die beiden Borgfelder Grundschulen, für sie gibt es 170 Hortplätze, so dass 35 Prozent der Schüler versorgt sind. "Da klafft eine Lücke", erklärte Petra Kettler: Ein Drittel der jetzigen Grundschüler hätten einen Hortplatz, zwei Drittel der künftigen Schüler benötigten einen Hortplatz. Und dann komme noch die neueste Entwicklung hinzu, über die Petra Kirchherr, die Leiterin des Kindergartens Murmel, den Ausschuss informierte. Die beiden Borgfelder Grundschulen sollen in "offene" Ganztagsschulen umgewandelt werden. "Offen" bedeutet, dass das Ganztagsangebot nicht verpflichtend ist. Dafür werden die Horte in den Kindergärten geschlossen - es frage sich nur, welche. "Bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor", habe man ihr bei der Sozialbehörde gesagt, berichtete Petra Kirchherr, deren Einrichtung 25 Hortplätze anbietet. Von Kerstin Kinner, der Leiterin der Grundschule Am Borgfelder Saatland, habe sie erfahren, dass beide Borgfelder Grundschulen bei der Umwandlung in
eine offene Ganztagsschule "in der ersten Reihe" stünden. Die Schule am Saatland würde bis 16 Uhr geöffnet sein und drei Hortgruppen für je 20 Kinder bekommen. Ebenfalls 60 Hortplätze soll es in der Grundschule Borgfeld-Mitte geben, macht 120 Plätze statt der jetzigen 170 an den Borgfelder Kindertagesstätten.
Die Betreuerinnen der Kindergärten werden von der Bildungsbehörde nicht an die Schulen übernommen, weil das zu teuer wäre. In den Schulen sollen 400-Euro-Kräfte arbeiten mit neun Wochenstunden pro Gruppe, hinzu kommen acht Lehrerstunden à 45 Minuten. "Unsere Mitarbeiterinnen stehen dann auf der Straße, es sei denn, sie lassen sich zu schlechteren Bedingungen bei der Bildungsbehörde einstellen", sagte Kirchherr. Für die Ferienbetreuung hingegen bleibt die Sozialbehörde zuständig, obwohl sie in den Schulen stattfinden soll. "Wie wir das machen sollen, weiß ich nicht", so Kirchherr: "Glauben die, wir haben die Betreuungskräfte im Schrank stehen und holen sie in den Ferien raus?" Wie Früh- und Spätdienst geregelt würden, sei noch völlig ungeklärt. Sonja Howe vom Elternbeirat der Grundschule am Saatland berichtete, dass es bei den Eltern anfange zu rumoren. Sie wundere sich schon lange, dass die Borgfelder Eltern noch relativ ruhig seien. Karl-Heinz Bramsiepe (CDU) schlug vor, zur nächsten
Ausschusssitzung Vertreter der Bildungs- und der Sozialsenatorin einzuladen, um verlässliche Informationen zu erhalten, während Ortsamtsleiter Jürgen Linke möglichst schon vor der Sitzung der Sozialdeputation am 19. Januar einen Brief an die Behörden verfassen wollte. Schließlich einigte man sich aber darauf, am 19. Januar um 19.30 Uhr den Ausschuss zu einer Sitzung mit Behördenvertretern zusammenzuzrufen und dann über das Aufsetzen eines Briefes zu beraten.
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