
Hinrich Blechschmidt soll schon bald Verstärkung in der Oberneulander Polizeidienststelle bekommen. Seit August versieht er als derzeit einziger Kontaktpolizist (Kop) in Oberneuland seinen Dienst, nachdem die beiden Stellen hier rund zweieinhalb Jahre vakant waren. Dass Oberneuland wieder voll ausgestattet wird, war eine der Forderungen, die der Beirat im Zuge seiner Zustimmung zur Polizeireform 2600 gemeinsam mit Horn-Lehe und Borgfeld gestellt hatte.
Am Mittwochabend war nun Jörg Meyer auf Einladung des Stadtteilparlaments in Oberneuland zu Gast, um darüber zu sprechen, was aus diesen Forderungen geworden ist. Der stellvertretende Leiter der Direktion Einsatz berichtete, dass demnächst 13 neue Kops ihre Arbeit in Bremen aufnehmen werden – einer von ihnen in Oberneuland. Der Beirat zeigte sich hoch erfreut über diese Aussicht. „Aus dem Stadtteil gab es bereits mehrere Rückmeldungen, dass sich die Verkehrssituation vor der Grundschule merklich gebessert hat, seit Herr Blechschmidt dort Präsenz zeigt“, berichtete Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU). Hinrich Blechschmidt berichtete seinerseits, der Bedarf sei da. „Es ist ein großes Gebiet – als Ein-Mann-Betrieb hat man da viel zu tun“, sagte er. Entsprechend froh sei er, in absehbarer Zeit Unterstützung zu bekommen.
Eine weitere Forderung des Beirats war ein Zeitfenster für die Anzeigenaufnahme vor Ort, die im Zuge der Reform in das Polizeikommissariat Ost in der Vahr verlegt worden war. Solch ein Zeitfenster werde es nicht geben, sagte Meyer. Die Kops vor Ort sollten vorrangig in der Fläche unterwegs sein, anstatt am Schreibtisch zu sitzen, erklärte er. Es werde aber derzeit an einer Online-Wache gearbeitet, bei der man Anzeigen künftig vom Computer aus erstatten könne. Das entsprechende Programm sei aber noch nicht barrierefrei, also beispielsweise auch für blinde Menschen nutzbar, weshalb sich der Start noch etwas verzögere. „Wir rechnen aber noch in diesem Quartal damit, online zu gehen“, stellte Meyer in Aussicht. Nur in Ausnahmefällen solle es möglich sein, dass ein Kop bei der Anzeigenaufnahme behilflich ist – „aber wirklich nur in Ausnahmefällen“. Erhebungen hätten ohnehin ergeben, dass in den Bremer Dienststellen vor Ort im Durchschnitt zwei Anzeigen pro Tag aufgegeben worden seien. Dafür seien zwei Beamte eindeutig zu viel, „man könnte auch sagen, eine personalwirtschaftliche Katastrophe“, sagte Meyer. In den Polizeikommissariaten könnten Anzeigen indes schnell und konzentriert abgearbeitet werden, erklärte er. Auf Wunsch auch mit vorheriger Terminvereinbarung.
Zum Wunsch des Beirats nach Personalaufstockung bei der Bremer Polizei erklärte Meyer, das Personal „wachse leider nicht an Bäumen“. Zum 1. Oktober werde Bremen aller Voraussicht nach 200 neue Polizisten bekommen. „Viele Polizisten bewerben sich in mehreren Bundesländern parallel und entscheiden sich mitunter erst am Stichtag für eine Stadt“, erzählte er. Dazu käme, dass viele Beamte aus geburtenstarken Jahrgängen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gingen. „Diese Lücken aufzufüllen, wird nicht einfach sein“, sagte Meyer. Zudem falle die Zulassungsprüfung für Polizeianwärter den jungen Bewerbern zusehends schwerer. Daran etwas zu ändern, sei seitens der Polizei aber kaum möglich. „Es muss schließlich sichergestellt sein, dass die Bewerber studierfähig sind“, betonte er.
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